Massaker und Morde im Südwesten Kolumbiens

19 Kinder und Jugendliche ermordet

#LaVidaDeLosJóvenesSíImporta (c) www.pixabay.com
#LaVidaDeLosJóvenesSíImporta
Datum:
Fr. 21. Aug. 2020
Von:
Carina Delheit

Eine Welle von Gewalttaten an Kindern und Jugendlichen hat in den letzten Tagen vor allem die Departamentos Cauca, Valle del Cauca und Nariño erschüttert. Einer der Hauptschauplätze ist die Metropole Cali. Hintergrund für die Taten ist offenbar der Kampf um die Kontrolle des Drogenhandels, in den alle bewaffneten Akteure einschließlich Militär und Polizei verwickelt sind.

Neben vielen anderen nationalen und internationalen Organisationen verurteilte auch die kolumbianische Bischofskonferenz die grausamen Verbrechen und forderte Aufklärung. Als Reaktion auf die Unterstellung aus Militärkreisen, es handele sich bei den Ermordeten um Mitglieder von Drogenbanden, heißt es in einer Stellungnahme der kolumbianischen Wahrheitskommission: "Wir können nicht zulassen, dass arme, unzufriedene, schwarze Jugendliche als Kriminelle abgestempelt werden. Die kolumbianische Gesellschaft ist ihnen etwas schuldig. Und anstatt zu ihrer Stigmatisierung beizutragen und dies sogar durch die Medien und sozialen Netzwerke zu nähren, schuldet ihnen das Land ein menschenwürdiges Leben und die Achtung ihrer Identität und Rechte."

Am vergangenen Montag wurde landesweit unter dem Motto #LaVidaDeLosJóvenesSíImporta der Opfer gedacht. In den sozialen Medien nutzen Jugendliche den Hashtag und posteten Bilder mit Kerzen für die Ermordeten.