Jesús Alfonso Flórez López

Jesús Alfonso Flórez López (c) Privat
Jesús Alfonso Flórez López
Datum:
Fr. 19. Juni 2020
Von:
Carina Delheit

"Für mich hat diese Partnerschaft eine große Bedeutung, sowohl kirchlichen Erfahrungsaustausch als auch im täglichen Leben für die Menschen, die die Kirche in Kolumbien bilden. 2Korinther 9,10-12 als Teil der Geschichte der kirchlichen Praxis des Erfahrungsaustauschs und der Zusammenarbeit zwischen Schwesterkirchen, beleuchtet bereits eine Art des Handelns nach dem Gebot des Evangeliums. Ich habe das Leben der verschiedenen ethnischen Gruppen in Kolumbien mit ihren Erfolgen, Schmerzen und Hoffnungen geteilt, als Koordinator der Indigenen-Pastoral in der Diözese Quibdó und als Begleiter der städtischen und ländlichen afro-kolumbianischen Organisationen, als Mitglied der Kommission für Leben, Gerechtigkeit und Frieden und in weiteren Aufgaben.

Ich lebe jetzt in Cali in einem akademischen Umfeld und bin hier Zeuge der bedingungslosen und solidarischen Unterstützung der Aachener Kirche. Ich möchte hervorheben, dass diese Zusammenarbeit, immer im Austausch des Dialogs mit den Gemeinden und den sie Begleitenden durchgeführt wurde. Als Ergebnis dieses Dialogs wurden Maßnahmen identifiziert, die für das Leben im Glauben, im sozialen, ethnischen und kulturellen Bereich relevant sind.

In den letzten zwei Jahrzehnten haben wir einen bewaffneten Konflikt erlebt, der sich auf die kolumbianische Pazifikküste ausgeweitet hat. Die gravierendsten Verschärfungen der Situation in ganz Kolumbien haben die dortigen Bevölkerungsgruppen einem Ethnozid ausgesetzt, den die katholische Schwesterkirche von Aachen und Deutschland grundsätzlich durch ihre vom christlichen Humanismus inspirierten sozialen Institutionen begleitet hat. Ihre offenen Hände haben sich auch den Stimmen der kolumbianischen Kirche angeschlossen.

Der Friede, den wir inmitten vieler Rückschläge aufbauen, ist die jüngste Etappe, in der wir uns befinden. Bei diesen Bemühungen haben wir Ihre solidarische Unterstützung erhalten, um das Aktionsprinzip umzusetzen, dass die Opfer und ihre Rechte im Mittelpunkt stehen müssen.

Die Partnerschaft ist konkret und sinnvoll geworden im Austausch von Erfahrungen mit der Bestärkung der Autonomie sowie mit der Erfahrung des Glaubens, der im Dialog mit den Spiritualitäten der verschiedenen Ethnien und Völker gelebt und lebendig geworden ist. Vielen Dank."

Jesús Alfonso Flórez López ist Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften und Kunst an der Universidad Autonoma de Occidente in Cali.