Gewalt & Vertreibung in/um Buenaventura nehmen zu

Bischof von Buenaventura kritisiert fehlende Präsenz des Staates

Flüchtlinge aus Buenaventura (c) CEC
Flüchtlinge aus Buenaventura
Datum:
Fr. 22. Apr. 2022
Von:
Carina Delheit

Über die weitere Zunahme von Bedrohung und Vertreibung der Zivilbevölkerung sowie Gewalttaten der in der Region Buenaventura um die Kontrolle v. a. im Drogenhandel kämpfenden bewaffneten Gruppen hat Monseñor Rubén Darío Jaramillo Montoya, Bischof von Buenaventura, die Öffentlichkeit informiert. Als Folge solcher Vertreibungen halten sich derzeit etwa 200 Vertriebene in einem Stadion von Buenaventura auf. Sie werden von der Sozialpastoral (Caritas) der Diözese Buenaventura versorgt.

Den Hauptgrund für diese unhaltbaren Zustände sieht Bischof Jaramillo in der fehlenden Präsenz staatlicher Organe in den Krisengebieten. Er fordert einen dauerhaften Schutz der Bevölkerung durch Militär und Polizei. Deren derzeit nur punktuell stattfindende Patrouillen würden den anderen bewaffneten Akteuren immer wieder die Möglichkeit geben, zurückzukehren und Menschen zu drangsalieren, nur weil sie an für den Kampf um die Vormachtstellung strategisch wichtigen Orten leben.

Die fehlende Präsenz staatlicher Sicherheitsorgane ist laut Bischof Jaramillo auch der Hauptgrund für die große Unsicherheit in den Städten, in denen Gewaltakteure mit Drohungen, Schutzgeldern und Rekrutierungen das Zusammenleben zerstören. Er forderte von den staatlichen Stellen eine Stärkung von Bildungseinrichtungen und Infrastruktur, um Chancen für den Lebensunterhalt jenseits von Coca-Anbau und bewaffneten Gruppen zu ermöglichen.