Am 24. Mai 2015 erschien die von Papst Franziskus verfasste Enzyklika LAUDATO SI'. Ein Dokument, das von der Bevölkerung im Einzugsgebiet des Flusses Atrato im Departement Chocó einerseits und von lokalen NGOs zusammen mit der Kirche andererseits, die sich seit vielen Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit des Flusses befassen, sehr gut aufgenommen wurde. Ein Dokument, das sich gegen Bergbauinteressen und -praktiken wendet, die zur Rohstoffgewinnung jede Art von Methode anwenden und damit Gesundheit und (Über-)Leben der Menschen und des gesamten Ökosystems gefährden.
Der Atrato ist nach dem Magdalenafluss und dem Río Cauca der drittgrößte Fluss in Kolumbien und auch auf Platz drei bei der Schiffbarkeit. Der Fluss entspringt in der Westkordillere der Anden, genauer am Cerro Plateado, auf 3.900 Metern ü. M. und mündet im Golf von Urabá (Küste im Grenzgebiet Kolumbien/Panama) in die Karibik. Seine Länge beträgt 750 km, von denen 500 km schiffbar sind. Die breitesten Stellen dieses Flusssystems sind 500 m und die tiefsten fast 40 m. Das Einzugsgebiet des Flusses Atrato hat eine Fläche von 40.000 km², etwas mehr als 60% der Fläche des Departements Chocó. Der Atrato gilt auch als einer der größten Wasserspender der Welt, denn mehr als 15 Flüsse und 300 Bäche münden in ihn.
Die ethnischen Gruppen, die in diesem Gebiet leben, leiden seit Jahren unter gesundheitlichen Auswirkungen infolge illegaler Bergbauaktivitäten. (Quelle: Semana Magazine. Nachhaltigkeit und Umwelt vom 26.07.2019)
Als Ergebnis der Arbeit, die die Basisorganisationen zusammen mit der Kirche im Departement Chocó geleistet haben, erkannte der kolumbianische Staat gut ein Jahr nach Veröffentlichung der Enzyklika LAUDATO SI' am 10. November 2016, die Rechte des Río Atrato mit dem Ziel, seine Erhaltung und seinen Schutz zu sichern, gesetzlich an.
Seitdem wurden folgende Fortschritte erzielt:
Luis Carlos Hinojosa Moreno