Dritter Bericht von Luis Eßer aus Líbano

Freiwilliger des BDKJ berichtet

72-Stunden-Aktion (c) privat
72-Stunden-Aktion
Datum:
Fr. 16. Aug. 2019
Von:
Carina Delheit

Hallo Liebe Kolumbien-Interessierte,

in den letzten Monaten ist einiges passiert. Die Fundación feierte ihr 25-jähriges Jubiläum, wir haben mit den Kindern und dem Team der Fundación ‚Hogar del Niño’ an der 72-Stunden-Aktion teilgenommen und ich habe mit den Kindern ein Musikprojekt gestartet.

Seit nun mehr als 9 Monaten bin ich in Líbano. Mir geht es echt gut! Die Arbeit macht so viel Spaß wie noch nie und auch ansonsten ist alles top. Das liegt auch daran, dass mein Spanisch mittlerweile so gut ist, dass ich mich über die verschiedensten Themen unterhalten kann. Ich bin weiterhin zweimal morgens im Kindergarten und mindestens vier Nachmittage mit den Mädels und Jungs des Kinderheimes unterwegs. Dazu gebe ich seit einigen Monaten so gut ich kann auch Englischunterricht in einer Schule. Creamos unterstütze ich freitags und samstags auch noch bei den Treffen. Die Treffen in den Randvierteln der Stadt sind längere Zeit ausgefallen aber so langsam geht es an den Abenden unter der Woche auch weiter.

Ende März haben wir den Geburtstag der Fundación gefeiert. Es war ein bunter Abend mit Tänzen, Gesangsauftritten und Präsentationen der verschiedenen Bereiche des ‚Hogar del Niño’. Dafür haben wir mit den Kindern und auch mit dem Team des ‚Casa Hogar‘ Tänze eingeprobt. Insgesamt ging die Feier knapp 5 Stunden.

Im Mai haben wir dann an der 72-Stunden-Aktion teilgenommen. Gemeinsam haben wir im Team, rund um die Mädels und Jungs aus dem Kinderheim, einige Aktionen geplant und durchgeführt. Am Donnerstagabend besuchten wir zum Einstieg eine Messe. Freitagmorgens gingen wir mit den Kindern und Jugendlichen, welche nicht zur Schule gehen mussten, früh los zum Altenheim. Wir machten leichte Aerobic-Übungen und spielten mit den Personen fortgeschrittenen Alters klassische Brettspiele. In den Mittagsstunden halfen wir bei dem Verteilen des Essens, sowie den Betroffenen welche sich nicht selbstständig das Essen zuführen können. Nachdem wir in der Fundación selber etwas essen waren, kehrten wir zurück ins Altenheim. Neben einer Zwischenmahlzeit, die wir für die ‘Abuelitos’ vorbereitet hatten, führte eine Kindergartengruppe der Fundación einen Tanz vor. Zu guter Letzt halfen wir bei der Vergabe des Abendessens, bevor wir den ersten Tag um knapp 17 Uhr beendeten.

Der Samstag begann für uns recht früh. Wir trafen uns am frühen Morgen an der Kirche und bereiteten dort ein großes Essen für Menschen mit sehr überschaubaren finanziellen Mitteln aus den umliegenden und von Armut betroffenen Barrios (Vierteln) vor. Gegen 9 Uhr trafen die ersten der insgesamt knapp 90 Menschen ein. Wir hatten ein buntes Rahmenprogramm mit Musik und einstudierten Tänzen vorbereitet, welches wir vor dem Essen präsentierten. Es war ein sehr gelungener Tag und es war sehr schön, die vielen Menschen, welche gekommen waren, so ausgelassen und glücklich zu sehen. Den letzten Tag begannen wir morgens in kleinerem Kreise um Brote mit Käse und Kakao vorzubereiten. Es folgte eine Abschlussmesse nach welcher das Team und einige Kinder bis knapp 21 Uhr auf die Straße gingen, um bedürftigen Menschen ohne Dach über dem Kopf mit der kleinen Mahlzeit eine Freude zu bereiten. Nun haben wir Montag und die 72- Stunden-Aktion ist vorbei. Abschließend kann ich sagen, dass es wirklich tolle 3 Tage waren.

Leider kann ich meine Idee einer Kinder-Bibliothek nicht umsetzen, da es zu teuer wäre, einen Raum anzumieten und es zu unklar wäre, wie das Ganze nach dem Jahr weitergeht. Da wir bereits einige Bücher angeschafft haben (danke auch an Hanna aus Bogotá) werden diese in Robertos Büro für die Kinder ausgelegt.

Dank zahlreicher Spender konnte ich aber glücklicherweise mit den Mädels und Jungs der Fundación das Musikprojekt durchführen. Im Laufe der Zeit habe ich mit einigen motivierten Kindern gemeinsam Texte verfasst und eingeübt. Wir haben ein Lied über die Probleme der Welt geschrieben. Anfang Juni haben wir dann einen Ausflug nach Ibagué gemacht, wo wir den Song in einem Musikstudio aufgenommen haben. Danach sind wir zu einem Ort gefahren, wo es ein Volleyballfeld, Swimmingpools und auch Essen gab. In den nächsten Wochen werden wir, sobald das Lied abgemischt ist, ein zugehöriges Musikvideo drehen. Diejenigen, welche dieses gerne sehen würden, können auf dem Facebookaccount des Freiwilligendienstes in den nächsten Wochen gerne vorbeischauen. Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=MRqEIhkugwk&feature=youtu.be

Hasta Luego,
Luis