Auf ihrer ersten Vollversammlung des Jahres, die in dieser Woche am Sitz der Bischofskonferenz in Bogotá stattfindet, haben die kolumbianischen Bischöfe das 60-jährige Bestehen der Partnerschaft mit dem Bistum Aachen in ihre Tagesordnung aufgenommen. Der Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser grüßte die Versammelten in einer Videobotschaft und dankte ihnen für die große Nähe und Treue, die neben den einzelnen Kooperationen bei Priesterausbildung, Menschenrechtsarbeit oder Fachkräfte- und Freiwilligenaustausch auch viel Verständnis füreinander und Freundschaften hervorgebracht habe.
Als Aachener Geschenk zum Jubiläum erhielten die 14 Erzbischöfe stellvertretend für alle 77 Diözesen Kolumbiens das Christusantlitz des Aachener Friedenskreuzes, das 2022 sein 75-jähriges Bestehen feiert. Das Geschenk ist verbunden mit der Einladung, in diesem Jahr bei Aktionen der kolumbianischen Bistümer für Frieden und Versöhnung das Aachener Friedenskreuz einzubeziehen. Seit Jahresbeginn hat in Kolumbien im Vorfeld von Parlaments- und Präsidentschaftswahlen die Gewalt, die von zahlreichen bewaffneten Gruppen, aber auch von staatlichen Organen ausgeht, erneut zugenommen. In einem weiteren Video wurde den Bischöfen der Kontext der deutschen Nachkriegszeit und die Geschichte des Aachener Friedenskreuzes von 1947 bis heute vor Augen geführt.
An der Überreichung der Kreuze waren Menschen mit engem Bezug zur Partnerschaftsarbeit beteiligt: Claudia Witgens als deutsche Fachkraft, die derzeit im Auftrag des Bistums Aachen in der Sozialpastoral des Erzbistums Cali mitarbeitet, und Padre Ferney López als ehemaliger kolumbianischer Stipendiat, der in Aachen den Master Soziale Arbeit erwarb und jetzt in dem vom Lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM getragenen Hilfswerk Populorum Progressio mit Sitz in Bogotá arbeitet. Die Partnerschaft zwischen dem Bistum Aachen und der Katholischen Kirche Kolumbiens war Anfang der 1960er Jahre über Kollekten für Lateinamerika entstanden, zu denen die deutschen Bischöfe aufriefen.
