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Nicole Suchodoll ist davon überzeugt, dass jede und jeder etwas in die kirchliche Gemeinschaft einbringen kann :Warum ich mich engagiere, wofür ich brenne? Für Menschen!

zeigt Frau mit braunen Locken, lächelt freundlich, trägt schwarzen Blazer
Datum:
Di. 1. Juli 2025
Von:
Abteilung Kommunikation

Ich mag Menschen und mein Lebenselixier ist die Begegnung mit ihnen. Ich mag es, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Ich bin der Meinung, dass jede oder jede etwas besonders gut kann und damit ein wichtiger Teil einer „wie-auch-immer-gearteten“ Gemeinschaft ist. Vielleicht erkennt man es manchmal nicht so auf den ersten Blick. Daher nehme ich gerne das Kinderbuch über die Maus „Frederick“ als Inspiration und finde es spannend, in Gesprächen herauszufinden, wer sich wie einbringen kann und will. Am Ende kommt ein wunderbares Gesamtwerk heraus und jeder bzw. jede hat seinen eigenen, wichtigen Teil beigetragen.

Geprägt bin ich von einer sehr positiven, christlichen, Sozialisation in St. Kornelius, Kornelimünster. Ich bin also ein Kind der GdG Himmelsleiter. Der damalige Probst Manfred Müller und die Pastoralreferenten Gerd Etheber und Adrian Reipen waren sehr nah an den Menschen, fuhren mit der Gemeinde in Familienferien, unternahmen Wanderungen und saßen mit am Abendbrottisch. Das war gelebte Gemeinschaft pur, von jung bis alt. Weiter ging es dann innerhalb der Gemeinde mit Jugendferien, bei denen Betreuerinnen und Betreuer mich ebenfalls inspirierten und emotional prägten. Von diesen positiven Erlebnissen und Erfahrungen aus meiner Kindheit und Jugend möchte ich heute einen Teil zurückgeben. Deshalb engagiere ich mich. Ich finde es wertvoll, durch die Gemeinschaft getragen zu sein und sich sicher zu fühlen.

Rein praktisch merkte ich durch meine Mentorinnen und Mentoren, die ich in der Zeit des Heranwachsens zu meinem großen Glück immer wieder hatte, dass ich gut organisieren kann. Ebenfalls habe ich keine Scheu, Leute anzusprechen, um an Informationen zu gelangen. Meinem wichtigsten Mentor, Chris Bainbridge, habe ich sehr viel zu verdanken. Oft denke ich an die Worte, die er mir mit auf den Weg gegeben hat: „Du musst nicht alles wissen, du musst nur wissen, wen du fragen kannst.“ Dieser Satz ist für mich Gold wert. Darin steckt die Ermutigung, zugeben zu dürfen, was ich nicht kann oder weiß, und keine Scheu zu haben, um Hilfe zu bitten. Genauso natürlich denjenigen Hilfe zu gewähren, die sie benötigen, niemanden „hängen zu lassen“.

Die Kirche ist für mich eine verstaubte Institution. Ich engagiere mich für Menschen und nicht für eine Institution. Ich versuche mich dabei auf die Grundgedanken zu besinnen, die ich für wichtig halte: Gemeinschaft, Akzeptanz und Liebe. Das spiegelt die Institution Kirche für mich nicht wider, im Gegenteil. Ich möchte aber im Kleinen dazu beitragen, diese Werte zu transportieren. Ich möchte nicht über „die (Amts-) Kirche“ meckern, aber selber nichts tun. Auf der Ebene unserer Gemeinde und der GdG funktioniert das schon sehr gut. Ich stelle eine große Bereitschaft vieler Menschen fest, wenn man offen auf sie zugeht. Es finden sich immer welche, die sich begeistern lassen und mittun! Nach Maria Montessori braucht es eine „sensible Phase“, damit ein Mensch etwas lernen und sich verändern können. Vielleicht ist die katholische Kirche jetzt in so einer sensiblen Phase. Wenn diese gut genutzt wird, kann Großes entstehen. Hope so!

Nicole Suchodoll, Pastoraler Raum Kornlimünster / Roetgen