Gemeindereferent Bernhard Krinke-Heidenfels ist Teil der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Motorradfahrerinnen und -fahrer Mönchengladbach (ACM):Über Touren, Technik und was sonst noch zum Leben dazugehört

Über Hobbys trifft man Gleichgesinnte. So ging es auch Motorradfan und Gemeindereferent Bernhard Krinke-Heidenfels. Vor gut 35 Jahren nahm er mit seinem Motorrad an einer Kevelaer-Wallfahrt teil und traf dort weitere Bikerinnen und Biker. „Wir haben dann miteinander feststellt, dass wir alle sowohl im Hobby als auch im Glauben fest verwurzelt sind: Das verbindet das sofort“, erinnert er sich.
Schnell entstand der Wunsch, sich öfter zu treffen. Und so wurden Anfang der 1990er-Jahre sowohl ein monatlicher Stammtisch ins Leben gerufen als auch der Verein Arbeitsgemeinschaft Christlicher Motorradfahrerinnen und -fahrer Mönchengladbach (ACM) gegründet. Er besteht bis heute. „Die Menschen, die sich hier engagieren, haben alle mit Kirche irgendeine Verbindung. Teilweise waren auch Kolleginnen und Kollegen aus dem pastoralen Dienst dabei, aber eben auch andere, die von ihrer Geschichte her persönlich mit Kirche verbunden sind, aber keinen regelmäßigen Kontakt zu einer Gemeinde haben.“ Über den Verein und die regelmäßigen Stammtisch-Treffen sind bereits viele gemeinsame Aktivitäten entstanden: Teilnahmen an Kirchen- und Katholikentagen, gemeinsame Touren, Wallfahrten und Gottesdienste. Dreimal sind die Bikerinnen und Biker des Mönchengladbacher ACM schon mit den Motorrädern nach Santiago de Compostela gefahren. „Wichtig ist der gemeinsame Austausch - über Touren, Technik und das, was ebenso dazu gehört zum Leben.“
Für Bernhard Krinke-Heidenfels ist auch die ökumenische Ausrichtung des Vereins sehr wertvoll. „Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist die Amtskirche nicht so wichtig. Ihnen geht es darum, als Christin und Christ unterwegs zu sein. Und es macht eben Spaß, mit den Motorrädern zusammen etwas zu unternehmen.“ So auch an einem Sonntag im Juli, wenn der Verein zur Mönchengladbacher Motorrad-Wallfahrt mit ökumenischem Gottesdienst einlädt. Sie steht unter dem Motto „Auf kurvigen Wegen“. „Die kurvigen Wege, auf denen wir mit dem Motorrad unterwegs sind, lassen sich natürlich auf unser Leben übertragen“, unterstreicht Krinke-Heidenfels. Nicht alle Straßen seien so geschaffen, dass sie auf einer geraden Linie zum Ziel führen. „Und genauso geht es auch vielen im alltäglichen erleben. Oftmals sind es gerade die Kurven, die unter dem Strich den Spaß bringen.“ Start der Wallfahrt ist um 14.30 Uhr an der evangelischen Kirche Mönchengladbach-Odenkirchen, Martin-Luther-Platz, mit einer kleinen Einstiegsandacht. Anschließend findet die große Ausfahrt, begleitet von Polizei und Johannitern, statt. „Das ist natürlich spannend und deswegen kommen auch viele Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer. Wenn man im Korso durch die Dörfer fährt und wegen des Konvois sogar rote Ampeln überfahren darf, ist das ein tolles Gefühl“, berichtet der Gemeindereferent. Knapp eine Stunde wird die Tour entlang des Rands von Mönchengladbach dauern. Sie endet am Münster mit einem spirituellen Abschluss und einer kleinen Agape in der Krypta. Ein gemütliches Beisammensein im neu gestalteten Brunnenhof rundet die Wallfahrt ab.
Momentan besteht die Mönchengladbacher Gruppe aus zwölf Bikerinnen und Bikern, die regelmäßig zusammenkommen. „Interessierte sind herzlich willkommen“, betont Bernhard Krinke-Heidenfels. „Das Leben macht so viel mehr Spaß, wenn man ein Hobby hat, das verbindet. Bei uns ist es das Motorradfahren. Wir genießen die Touren, die Lebensfreude, und vertrauen darauf, dass wir alle mit Gottes Schutz unterwegs sind und dass es mehr gibt als nur das, was für uns sichtbar ist.“