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2. Bericht von Amelie Stettner, Freiwillige im Hogar del Niño Líbano, Kolumbien:Schon ist ein halbes Jahr rum...

Amelie Stettner
Da passt man einmal nicht auf und schon ist die Hälfte meines Jahres hier schon rum... nach Weihnachten und Neujahr hatten die drei anderen Freiwilligen und ich das Glück, nach Ecuador zu unserem Zwischenseminar aufzubrechen.
Datum:
Do. 29. März 2018
Von:
Anja Klingbeil

2. Bericht von Amelie Stettner, Freiwillige im Hogar del Niño Líbano, Kolumbien

Da passt man einmal nicht auf und schon ist die Hälfte meines Jahres hier schon rum... nach Weihnachten und Neujahr hatten die drei anderen Freiwilligen und ich das Glück, nach Ecuador zu unserem Zwischenseminar aufzubrechen.
Amelie Stettner

Das Zwischenseminar wurde von 5 weiteren deutschen Freiwilligen aus Ecuador und drei Freiwilligen aus Peru besucht.

Auswertung und Reflexion des vergangenen halben Jahres

Das Zwischenseminar in Baños, Ecuador wurde von der Leiterin des Kinderheims in Quito geleitet, in dem drei Freiwillige arbeiten, die auch am Seminar teilgenommen haben. Sie selber ist auch Deutsche und lebt seit 15 Jahren in Ecuador. Das Zwischenseminar war für mich inhaltlich sehr interessant und hat mich über vieles nochmal nachdenken lassen. Außerdem war es eine schöne Erfahrung, sich mit anderen Freiwilligen auszutauschen, die in komplett unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Dazu konnten wir ein komplett neues Land kennenlernen.
Das Einzige was nicht neu war, aber das eins der Highlights für uns alle war, war das Essen. Während des Seminars wurden wir von einer deutschen Nonne bekocht, das heißt: Schnitzel, Spaghetti Bolognese und dunkles Brot. Und ja es leben auch Ecuadorianer in Ecuador nicht nur eingewanderte Deutsche ;).

Nach dem Seminar in Ecuador, folgte für uns Freiwillige in Kolumbien auch schon das nächste Treffen in Bogotá. Dort erwarteten uns die Referentinnen und damit unsere Ansprechpartnerinnen des BDKJ, der KjG und der DPSG zur gemeinsamen Reflexion des vergangene halben Jahres. Zu siebt machten wir uns dann nach Ibagué auf, um dort gemeinsam mit unseren jeweiligen kolumbianischen Chefs über unsere Arbeit und unser Wohlbefinden zu sprechen. Die Zwischenauswertung in Ibagué wurde dieses Jahr von der Organisation „Sueños Especiales" (= besondere Träume) aus Ibagué vorbereitet und lief unter dem Thema „Wir sind alle Bürger dieser Welt" - „Todos somos ciudadanos del mundo". So haben wir nicht nur über unsere eigene Arbeit und Organisationen geredet, sondern konnten auch viel Neues über die Geschichte und die Politik Kolumbiens lernen.

Zurück in Líbano und in den Projekten

Zurück auf heimatlichen Boden in Líbano ging der normale Alltag wieder los. Das heißt momentan für mich, dass ich drei Mal die Woche morgens im Kindergarten bin und die anderen Tage morgens in der Grundschule, wo ich den Kindern Englischunterricht gebe.

Masken-Basteln mit den Kindern des Projekts

Nachmittags bin ich zwei Mal die Woche in der Nachmittagsbetreuung, einen Tag mit den Jüngeren und einen Tag mit den Älteren. Beiden Gruppen gebe ich auch „Englischunterricht", jedoch noch mit vielen Spielen und Zeichnungen zum Ausmalen.
Mit den Jüngeren klappt das auch sehr gut, mit den Älteren bastele und spiele ich jetzt jedoch auf Spanisch, da es schwieriger ist, sie für die Sprache Englisch mit Mandalas und Spielen zu begeistern ;).

Zwei Nachmittage die Woche bin ich einen Tag im Jungendkinderheim und den an-deren im Mädchenkinderheim. Dort unterstütze ich sie meistens bei ihren Englisch-Hausaufgaben. Zu meinem großen Erstaunen (Ich war von mir selber begeistert ;)) konnte ich einem Mädchen sogar in Mathe helfen - und sie ist nicht in der Grundschule.

Karneval

Als echte Aachenerin habe ich natürlich Karneval mehr vermisst als Weihnachten, so habe ich zusammen mit den Mädchen aus „Casa Hogar" (dem Mädchenkinder-heim) Deko und Masken für eine Karnevalsfeier gebastelt und mit den Jungs Krawatten.

Nach dem Zwischenseminar fanden wieder regelmäßig die Reunionen mit Don Roberto, dem Chef der Organisation Creamos statt. Für die Kinder aus dem Stadt-viertel „Barrio Polka" bereite ich für Dienstagsabends und Freitagsnachmittags für die Kinder Bastelaktivitäten vor oder wir spielen Spiele oder Fußball. Da immer sehr viele Kinder kommen hilft mir dabei Eliana, eine Jugendliche aus dem „Barrio Polka".

Samstagsmorgens gibt es eine weitere Reunion mit Kindern im Viertel „Reyes Umaña". Dabei helfen mir vier Schülerinnen aus der 10. Klasse, denn in Kolumbien müssen die Schüler und Schülerinnen mancher Schulen in der zehnten oder elften Klasse soziale Stunden ableisten. Die Stundenzahl ist sehr unterschiedlich und kann je nach Schule zwischen 80 oder sogar 800 Stunden liegen. Gemeinsam besprechen wir in den verschiedenen Altersgruppen die Englisch, Spanisch und Mathe-Hausaufgaben der Kinder, wir Spielen oder Basteln. Dienstags und Samstagsabends finden zudem noch Treffen mit Erwachsenen statt, die alle von Don Roberto geleitet werden.

Bastelaktivitäten mit den Kindern im Barrio (Stadtviertel)Polka

Die zwei Organisationen „Hogar del niño" und „Creamos" sind sehr unterschiedlich, da Don Roberto ganz alleine „Creamos" gegründet hat und dafür ehrenamtlich arbeitet. Es gibt keine eigenen Räume und momentan kein Büro, wo mit den Kindern oder den Erwachsenen gearbeitet werden könnte. Im Gegensatz dazu hat das Hogar del niño viele verschiedene Projekte über die Stadt verteilt und dementsprechend viele Mitarbeitenden.

Wie sieht mein nächstes halbes Jahr aus?

Im kommenden halben Jahr werde ich im „Hogar del Niño" wie auch meine VorgängerInnen meine komplett eigene Gruppe vorbereiten und durchführen. So werde ich ab März mit ein paar Kindern aus dem Kinderheim an einem Theaterstück arbeiten, dass wir dann voraussichtlich im Juli aufführen werden.

Mit meinem Spanisch kann ich hier sehr gut überleben und die meisten verstehen mich auch. ;)
Ich bin jetzt schon am überlegen, wie ich im Juli ganz viel „Yuca", ein kartoffelartiges Gemüse, nach Deutschland schaffen kann. Das Essen hier ist sehr lecker - das heißt es geht mir gut!
Jetzt freu ich mich auf meinen Besuch der Anfang März kommt!

Liebe Grüße,
Amelie

Amelie Stettner