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Cristo de Bojayá und Gäste aus dem Chocó eröffnen Partnerschaftswoche Aachen-Kolumbien:Für Frieden und Versöhnung – in Kolumbien und weltweit!

Eröffnungsmesse der Partnerschaftswoche im Aachener Dom.
Datum:
22. Sept. 2025
Von:
Carina Delheit

Mit einer festlichen Eucharistiefeier im Aachener Dom und weiteren Gottesdiensten im Bistumsgebiet ist die diesjährige Partnerschaftswoche Aachen-Kolumbien eröffnet worden. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Für Frieden und Versöhnung!“; ihr zentrales Symbol ist der Schwarze Christus von Bojayá.

Eine Replik dieser Christusdarstellung hatte eine Aachener Bistumsdelegation unter Leitung von Bischof Helmut Dieser bei ihrem Kolumbienbesuch 2024 als Geschenk von der kolumbianischen Schwesterkirche erhalten. Der Korpus des Gekreuzigten, der in einem der bewaffneten Konflikte Kolumbiens Arme und Beine verlor, als eine Bombe in einer Kirche der Pazifikregion Chocó detonierte und knapp 100 Menschen tötete, die sich in die Kirche geflüchtet hatten, ist Mahnmal für die unzähligen Opfer der andauernden Gewalt im Partnerland und zugleich Ansporn, sich für Versöhnung und Frieden einzusetzen.

Bei der Eröffnungsmesse mit dem Aachener Diözesanbischof Helmut Dieser war passend zur Partnerschaftswoche der kolumbianische Bischof Wiston Mosquera mit zwei Priestern seiner Diözese zu Gast. Seit einem Jahr leitet er das Bistum Quibdó, in dem 2002 das Massaker von Bojayá geschah. Er wurde begleitet von Padre Jhonny Milton Córdoba, dem Diözesandirektor der Sozialpastoral (Caritas) von Quibdó, und von Padre Jesús Albeiro Parra, dem Leiter der Regionalkoordination Pazifikküste Kolumbiens, in der sich die Diözesen und andere kirchliche und nichtkirchliche Organisationen zusammengeschlossen haben, um die oft unhaltbaren Zustände in dieser von der Zentralregierung extrem vernachlässigten Region zu bewältigen und zu ändern.

Bischof Mosquera beschrieb die Situation seines Bistums in seiner Predigt, in der sowohl die Zivilbevölkerung als auch die Natur mit ihrer enormen Artenvielfalt Opfer vom Machtgerangel der bewaffneten Gruppen werden, die aus Profitgier durch illegale Ausbeutung von Menschen und Umwelt, Kontrolle über das Land und seine Bevölkerung ausüben und viele zur Flucht zwingen. 
Der Gastbischof nannte die Freundschaft mit der Aachener Schwesterkirche und die Unterstützung deutscher Hilfswerke ein wertvolles Hoffnungszeichen, das den Verantwortlichen und Menschen vor Ort Mut macht, sich weiter für mehr Gerechtigkeit und Menschenwürde einzusetzen.

Die Partnerschaftswoche wird mit weiteren Veranstaltungen bis zum letzten Septemberwochenende den Blick auf Kirche und Gesellschaft in Kolumbien richten.
Veranstaltungshinweise siehe unter: Downloads.