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Appelle der Erzbischöfe von Cali und Popayán nach neuen Gewalttaten:Erzbischöfe sagen Nein zu Gewalt in ihren Städten

Cali von oben.
Datum:
23. Sept. 2025
Von:
Carina Delheit

In eindringlichen Stellungnahmen haben die Erzbischöfe Luis Fernando Rodríguez von Cali und Omar Alberto Sánchez von Popayán die jüngsten Gewalttaten verurteilt, bei denen in den vergangenen Tagen in beiden Städten und Gemeinden Menschen ums Leben kamen.

Der Erzbischof von Cali nahm Stellung zur Ermordung von neun Menschen und schweren Unruhen am 17. September in der Millionenstadt Cali. Er rief die bewaffneten Akteure auf, die Gewalt zu beenden, und forderte von den Behörden, die Vorfälle aufzuklären und die öffentliche Ordnung wiederherzustellen.
Neben den bislang ungeklärten Morden bezog sich der Erzbischof von Cali auf Unruhen in mehreren Stadtteilen, bei denen zwei Lastwagen angezündet wurden und eine Granate vor dem Gefängnis Villahermosa detonierte.
In seiner Botschaft bringt Erzbischof Rodríguez seine Solidarität mit dem Leiden der Betroffenen zum Ausdruck angesichts „menschlicher Bosheit“, „die darauf abzielt, die Würde und das Leben der Schwächsten zu zerstören”. Er ruft „diejenigen, die zu den Waffen greifen, auf, die Gewalt zu beenden, eine Kultur des Friedens zu fördern und das fünfte Gebot ‚Du sollst nicht töten‘“ zu achten, das als „Aufruf zu Liebe, Barmherzigkeit und der Wahrung der Menschenwürde“ verstanden werden müsse.

Erzbischof Omar Alberto Sánchez von Popayán bezog sich in seiner Stellungnahme auf Angriffe in El Carmelo, bei denen ein Polizist getötet, mehrere Menschen verletzt und die Kirche und das Pfarrhaus des Ortes massiv beschädigt wurden. Er zeigte sich sehr besorgt über die Gewaltakte, die „die Hoffnung zerstören“ und eine „falsche Botschaft“ für die Zukunft der Region darstellen.
Nach Übergriffen von Dissidentengruppen der FARC in mindestens sechs Gemeinden des Departements Cauca brachte der Erzbischof von Popayán den „Schmerz und die Bestürzung” einer ganzen Region ins Wort, die ihm zufolge auf diese Weise „Menschenleben, materielle Güter und Hoffnung verliert”.
Die Ausschreitungen in der Gemeinde El Carmelo richteten sich vor allem gegen die Polizeistation des Ortes, wobei ein Polizist ums Leben kam und mindestens vier weitere verletzt wurden. Auch andere Gebäude des Ortes waren von den Gewaltausbrüchen betroffen, z. B. die Kirche, aus der die sich zur Sonntagsmesse Versammelten vor Schüssen und Detonationen in Sicherheit brachten.
Erzbischof Sánchez dazu: „Es ist nicht die erste beschädigte Kirche… Pfarrhaus und Pfarrkirche sind zu knapp 80 % zerstört.“ Er betonte, dass solche Akte der Zerstörung eine „drastische Botschaft senden“, die, „wenn es darum geht, eine Zukunftsvision zu proklamieren,“ die absolut „falsche Sprache“ spreche.
Auch er rief die illegalen bewaffneten Gruppen nachdrücklich zur Besonnenheit auf und warnte, dass diese Aktionen nicht zum Frieden führen, sondern den Konflikt weiter verschärfen.