Die Patchworkdecke der Erinnerung

Konfliktopfer in Ipiales kommen zu Wort

Patchworkdecke der Erinnerung (c) Diözese Ipiales
Patchworkdecke der Erinnerung
Datum:
Di. 14. Sep. 2021
Von:
Carina Delheit

Das Bistum Ipiales im Südwesten Kolumbiens an der Grenze zu Ecuador hilft Opfern des bewaffneten Konflikts, ihre Gewalterfahrungen und den Schmerz über den Verlust von Angehörigen zu äußern und öffentlich sichtbar zu machen. Aus dieser Begleitarbeit sind einzelne Stoffstücke entstanden, auf die viele, die in den letzten Jahrzehnten unterschiedliche Formen von Gewalt und Verlust erfahren haben, ihre oft traumatischen Erfahrungen ins Bild oder Wort gebracht haben. Zusammengenäht ergeben diese "Erinnerungsstücke" große Wandbehänge, die jetzt der Öffentlichkeit präsentiert wurden, die damit an dem Geschehenen nicht mehr vorbeischauen kann.

Wie Mitarbeitende aus dem Projekt berichten, hat diese Initiative Menschen sowohl geholfen, mit anderen die ähnliches erlitten haben, in Kontakt und in Austausch zu kommen, als auch selbst besser mit den schweren Belastungen fertig zu werden. Manche warten seit Jahrzehnten auf die Aufklärung des Schicksals von verschwundenen Angehörigen. Das Projekt, das von der Nationalen Versöhnungskommission unterstützt wurde, arbeitet ebenfalls mit der Nationalen Kommission zur Suche nach Vermissten zusammen, die auch im Departement Ipiales ein Büro unterhält. "Mit dem Projekt hat das Bistum Ipiales die Möglichkeit, samaritanisch werden, d. h. zum Wohl der Menschen zu arbeiten, die Unterstützung brauchen, wie in diesem Fall der Konfliktopfer im Südwesten. Die Menschen können durch unsere Begleitung die Barmherzigkeit Gottes erfahren", so der zuständige Vikar des Bistums Ipiales, Padre Luis Carlos Gavilanes.