CEAMA-Bischöfe bekräftigen ihren Einsatz für Indigene und Territorien Amazoniens:Amazonas-Versammlung in Bogotá

Bei ihrem ersten Austauschtreffen, das vom 17.-20. August am Sitz des Lateinamerikanischen Bischofsrats CELAM in Bogotá stattfand, haben rund 200 Vertreterinnen und Vertreter der Kirche in Amazonien das kirchliche Engagement für die indigenen Völker und deren Lebensumfeld bekräftigt. Die Veranstaltung hatte die Stärkung der Amazonas-Kirchenkonferenz (CEAMA) zum Ziel, einer Organisation, die sich für die Förderung eines interkulturellen Glaubens, einer ganzheitlichen Ökologie, der Sorge um das Gemeinsame Haus und für neue Wege der Evangelisierung einsetzt. An den Reflexionen nahmen Priester, Ordensleute und Laien sowie 95 Bischöfe aus Bistümern und anderen kirchlichen Territorien (Vikariate, Prälaturen, Präfekturen) der Panamazonas-Länder (Bolivien, Brasilien, Ecuador, Französisch-Guayana, Guyana, Kolumbien, Peru, Surinam, Venezuela) teil.
Kolumbien war durch zehn Bischöfe vertreten. Monseñor Omar de Jesús Mejía Giraldo, Erzbischof von Florencia, freute sich über das Treffen im eigenen Land: „Es ist eine großartige Gelegenheit, neue Impulse zu setzen und neue Energie zu tanken. Als kolumbianische Kirche wollen wir den vier Träumen von Papst Franziskus wirklich Leben einhauchen: dem sozialen, dem kirchlichen, dem kulturellen und dem ökologischen Traum.“
Diese Träume, die Papst Franziskus in seinem nachsynodalen Schreiben „Querida Amazonía“ (Geliebtes Amazonien) beschworen hat, beschreiben die Verteidigung der Rechte der Ärmsten, die Bewahrung des kulturellen Reichtums, den Schutz der Umwelt und des Lebens im Amazonasgebiet und eine Kirche mit amazonischem Gesicht, die die Realität der Region in sich trägt.
Diese Mission wurde auch von Papst Leo XIV. unterstützt, der in einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin übermittelten Telegramm die Anwesenden aufforderte, „drei miteinander verbundene Dimensionen der pastoralen Arbeit im Amazonasgebiet zu berücksichtigen: die Mission der Kirche, allen das Evangelium zu verkünden, die gerechte Behandlung der dort lebenden Völker und die Sorge um unser Gemeinsames Haus“.
Bei der abschließenden Pressekonferenz verstärkte Michael Kardinal Czerny, Präfekt des Dikasteriums für ganzheitliche menschliche Entwicklung, dieses Anliegen: „Die vatikanischen Stellen werden weiterhin die lokalen Kirchen unterstützen und deren Realitäten in den internationalen Organisationen, in denen wir vertreten sind, eine Stimme geben”.
Ziel der Veranstaltung war es, Erfahrungen und Fortschritte bei der Umsetzung einer synodalen Amazonasregion auszutauschen, Vorschläge zur Verbesserung der Ziele der CEAMA zu entwickeln und die Arbeit der Bischöfe als Hauptverantwortliche für Synodalität zu koordinieren.
Die Teilnehmenden berichteten von den Schwierigkeiten, mit denen sie in ihren Gebieten konfrontiert sind. Gewalt, Umweltverschmutzung, Rohstoffabbau, Klimawandel und Vertreibung waren die Hauptthemen, die in Vorträgen, Gesprächen und Diskussionsrunden nach der Methode „Gespräch im Heiligen Geist” im Vordergrund standen.
Eine positive Erfahrung aus der kirchlichen Arbeit war z. B. die per Video vorgestellte Gemeinschafts- und Gemeindearbeit im Apostolischen Vikariat Inírida im äußersten Osten Kolumbiens an der Grenze zu Venezuela und Brasilien. Monseñor Joselito Carreño Quiñones, Apostolischer Vikar von Inírida, zu dieser Arbeit: „In unserem Dienst steht Bildung an erster Stelle. Wir kooperieren mit der Sozialpastoral in den Bereichen Verteidigung der Menschenrechte sowie Aufnahme/Begleitung venezolanischer Migrantengemeinschaften”.
Andere vorgestellte Initiativen waren Aus- und Weiterbildungen oder die „Wasserpastoral” in Iquitos (Peru), wo die Kirche den Schutz des Wassers als Grundrecht fördert. Auch die Bewahrung der indigenen Kultur wurde hervorgehoben. „Die Kirche ist eine sehr wichtige Verbündete; viele von uns sind katholisch und die Botschaft der Kirche findet bei den Menschen großen Anklang”, erklärte Patricia Gualinga, Vizepräsidentin der CEAMA aus dem Volk der Kichwa (Ecuador), und erzählte, dass ihre Gemeinschaft kirchliche Begleitung erfahren habe, als sie sie am meisten brauchte: durch Unterstützung bei der Vergabe von Eigentumsrechten für ihr Volk.
Die Soziallehre der Kirche, auf der diese Arbeit basiert, „ist keine bloße Theorie; wir sind Pilger der Hoffnung, um Probleme in Chancen für die Zusammenarbeit zu verwandeln“, schloss der Peruaner Pedro Kardinal Barreto, Präsident der CEAMA, während der abschließenden Pressekonferenz. Er erinnerte an Papst Johannes Paul II. und bezeichnete den Aufschrei der indigenen Völker als einen Aufschrei der Kirche selbst.
Die Beschlüsse des Treffens wurden in einer Schlussbotschaft mit dem Titel „CEAMA, ein Zeichen der Hoffnung“ zusammengefasst. Darin wird die Stärkung der Netzwerke der Kirchen untereinander, die die CEAMA bilden, als eines der wichtigsten Ergebnisse hervorgehoben. Die Beteiligten verpflichten sich außerdem, in vor Ort die Synodalität zu festigen, Kooperationen zu fördern und gemeinsame Finanzierungen für überdiözesane Bildungsprogramme zu suchen. Seminaristen, Ordensleute, Priester und alle anderen seelsorglich Tätigen sollten in Synodalität ausgebildet werden.