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Erzbischof von Cali zu den jüngsten Attentaten in Valle und Cauca:Absage an Gewalt, Aufruf zum Dialog

Eskalation der Gewalt in den Departements Valle del Cauca und Cauca.
Datum:
13. Juni 2025
Von:
Carina Delheit

In einer Videobotschaft hat der Erzbischof von Cali Luis Fernando Rodríguez Velásquez dazu aufgerufen, die Eskalation der Gewalt in den Departements Valle del Cauca und Cauca zu beenden, nachdem an nur einem Tag in diesen Regionen mehr als ein Dutzend Anschläge mit mehreren Toten und Verletzten sowie Zerstörungen von Gebäuden verübt worden sind.
Seine öffentliche Stellungnahme trägt den Titel des Hirtenbriefs vom 10. Juni „Auf dem Weg zu einem entwaffneten und entwaffnenden Frieden“. Erzbischof Rodríguez bittet darin alle bewaffneten Akteure und die Gesellschaft als ganze, „ein für alle Mal mit Gewalttaten aufzuhören“ und die Versöhnungsbotschaft des Evangeliums „Meinen Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ zu übernehmen.

„Mögen wir in der Lage sein, Schritte in Richtung einer mutigen Ethik zu gehen, um Wege der Konfliktlösung zu finden“, bekräftigt der Erzbischof. Er fordert alle auf, „unsere Herzen, unsere Waffen und unsere Worte zu entwaffnen“ und sich als Geschwister anzuerkennen, trotz aller Unterschiede.
Mit Blick auf die Gewalt, die Kolumbien in den 1990er Jahren kennzeichnete, mahnt Erzbischof Rodríguez nachdrücklich, dass die Region „nicht noch einmal das durchleben kann, was wir vor mehr als 30 Jahren durchlebt haben“. Er betont, dass „der Schmerz der Vergangenheit sich heute nicht wiederholen darf“ und ruft dazu auf, „jeder Eskalation der Gewalt“ ein Ende zu setzen und alle im und am Gemeinwesen Beteiligten zu „Instrumenten des Friedens und der Versöhnung“ werden zu lassen.

Die Bischofsbotschaft wurde im Vorfeld des Dreifaltigkeitsfestes am Sonntag nach Pfingsten in der Dreifaltigkeitskirche von Cali aufgenommen, wo der Erzbischof zu Hoffnung und Stärke aufrief und seinen Segen im Namen der Heiligen Dreifaltigkeit erteilte.

In seinem Hirtenbrief, der sich auf Papst Leo XIV. bezieht, reflektiert der Erzbischof über die Krise der Gewalt in dieser und vielen anderen Regionen des Landes und schlägt konkrete Wege zum Aufbau eines nachhaltigen Friedens vor. Zu den wichtigsten Punkten des Dokuments gehören:
- die völlige Ablehnung von Gewalt: Der Text prangert die bewaffneten Angriffe, Drohungen und Vergeltungsmaßnahmen an, die nur noch mehr Leid verursachen, vor allem in den verletzlichsten Bevölkerungsgruppen.
- Aufruf zum Dialog: Die Lösung des Konflikts liegt nicht in der (bewaffneten) Konfrontation, sondern in einer „mutigen Ethik“, die ernsthafte Verhandlungen unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Bereiche ermöglicht.
- Umfassende Abrüstung, nicht nur von Waffen, sondern auch von Hassreden und Handlungen, die andere entmenschlichen,
- Historisches Gedenken: Warnung vor eine Wiederholung der schmerzlichsten Kapitel der Vergangenheit in der Region Valle del Cauca und Cauca und dringende Einladung, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, und
- Engagement der Kirche, die bereit ist, die Opfer zu begleiten und Versöhnung zu fördern.