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Kirchlich heiraten - Was steckt dahinter?

Unser Leben ist geprägt von Zeichen und Symbolen. Wichtige  Ereignisse und Stationen (Geburt, Einschulung, Schulabschluss, Erwachsenwerden, Heirat, Ende der Berufszeit, Tod) drücken wir Menschen in symbolischen Handlungen, in Riten und Ritualen aus. Solche besonderen Zeichen sind in der katholischen Kirche die Sakramente. In jedem Sakrament feiern wir Christinnen und Christen die Zusage Gottes: "Ich bin in allen Lebenslagen bei Euch und stehe Euch zur Seite." Dafür sagen wir ihm Danke. Wenn Sie einander das Ja-Wort geben, können Sie diese liebende Zuwendung Gottes erfahren; Ihre Bereitschaft zur lebenslangen Liebe und Treue wird im gegenseitigen Anstecken des Eherings sichtbar. Sie ahnen aber  zugleich, wie begrenzt und gefährdet jede menschliche Liebe ist. Daher bitten Sie Gott im Sakrament der Ehe um seine Kraft füreinander.

WAS VERÄNDERT SICH DADURCH?

LIEBEND

Die eheliche Partnerschaft ist einer der dichtesten Orte, an dem Menschsein und Liebe erfahrbar sind. Verstehen Sie Ihre Ehe, Ihre Nähe und Liebe zueinander, als Zeichen der Nähe Gottes, als Sakrament, dann machen Sie deutlich: Wir feiern bei unserer kirchlichen Hochzeit mit allen Gästen die Gemeinschaft untereinander und mit unserem Gott, von dem die Bibel sagt: Gott ist die Liebe. Wir feiern Gott als Kraftquelle für unsere Liebe.

LEBENSLANG

Diese Kraftquelle versiegt nicht. Gott wird Ihnen beiden Ihr ganzes Leben nah sein und Sie mittragen ? hat er uns seine Liebe und Treue  doch dauerhaft und unwiderruflich zugesprochen. Die Feier der kirchlichen Trauung allein, obwohl ein einmaliges Ereignis, macht noch nicht das Sakrament der Ehe aus. Viel mehr ist sie erst der Beginn und muss sich in Ihrer Liebesgeschichte entfalten. Ihr ganzes Ehe-Leben wird so für Sie und für andere zum Sakrament, zu einem Zeichen der Liebesgeschichte Gottes mit uns Menschen. Aus diesem Grund ist das Ehe-Sakrament auch das einzige Sakrament, das sich die Eheleute gegenseitig spenden: beginnend mit dem Ja-Wort vor Gott in der Kirche und weitergeführt in einem lebenslangen Prozess, in dem Sie beide allein und miteinander wachsen sollen.

HERAUSFORDERND

Wenn Sie Ihre Partnerschaft als lebenslange Beziehung gestalten, als Raum, in dem Sie beide sich entfalten können und Sie miteinander  wachsen, dann wird dies zu einer spannenden Herausforderung. Wenn Sie dabei über Ihr Ja zueinander hinaus offen bleiben für andere Menschen, Familie, Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn, Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen..., und diese nach Ihren Möglichkeiten unterstützen und ermutigen, dann werden Sie darin zu einem Zeichen der Zuwendung Gottes, zu einem Sakrament nicht nur füreinander, sondern auch für andere. 

ERMUTIGEND

Ehe unter Christen bedeutet auch, bereit zu sein, sich ein Leben lang aufeinander einzulassen und einander tragen und ertragen zu  lernen. Hierzu stets neu bereit zu sein, schließt die Bereitschaft ein, einander immer wieder um Verzeihung bitten und einander immer wieder vergeben zu können, und zwar nicht nur einmal ? ja, Jesus sagt sogar: «nicht nur siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal» (Matthäus 18, 21-35). So wird Ihr Ja zum Zeichen der vergebenden Liebe Gottes. Ein Ort, an dem Gott die Kraft zur Liebe, zur Vergebung, zum Neuanfang erneuern will, ist der Gottesdienst ? nicht nur am Tag Ihrer Trauung, sondern ein Leben lang. 

SCHÜTZEND

Ein Sakrament ist Geschenk und Aufgabe zugleich. Im Sakrament der Liebe sind Sie eingeladen, Ihre Ehe unter den Schutz Gottes zu  stellen. Nehmen Sie diese Einladung an! Denn Gott steht Ihnen in Ihrem Bemühen um eine lebendige Ehe-Beziehung für ein ganzes Leben in allen Höhen und Tiefen liebend, ermutigend und schützend zur Seite.