Wer kennt den richtigen Weg?

Mk 9,40
„Denn wer nicht gegen uns ist,
der ist für uns.“

Eine schöne Erkenntnis. Die Jesus auf den Hinweis hin ausspricht, dass es Menschen gäbe, die in seinem Namen heilen würden, ohne ihm nachzufolgen.
Manchmal glauben wir, dass nur wir den richtigen Weg kennen. Wissen, wie es geht. Und das alle, die es anders machen, was falsch machen – ohne zu überlegen, mit welcher Intention sie unterwegs sind, und welches Ziel sie im Auge haben. Mit dem Blick auf die Kirche erkennen wir das durchaus: da meint die katholische Kirche, sie allein kenne den richtigen Weg zu Gott, wer sich an ihre Regeln hält, der habe den einzig richtigen Weg gewählt. Und wir sehen, dass andere genauso unterwegs sind, zum gleichen Gott, nur auf anderen Wegen – und erkennen die kirchlichen Regeln nicht als unbedingt allein seligmachend an.
Aber wie ist das mit uns? Sind wir nicht manchmal genauso? Wissen wir nicht auch oft genug, wie man zum Ziel kommt, und verlieren dabei aus den Augen, dass es auch noch andere Wege geben mag, die ebenso zum Ziel führen?
Wenn A nicht klappt, dann nehme man Plan B, so heißt es gerne mal. Ich denke, es gibt ganz oft auch noch soviel andere Möglichkeiten wie Buchstaben – wir müssen es nur zulassen.
Was bedeutet das jetzt für mich: Es kommt nicht drauf an, welchen Weg man geht, es kommt drauf an, welches Ziel man vor Augen hat. Das kann ich mir zugestehen – gestehe ich es auch anderen zu?
Ich will in dieser Woche einmal genau darauf achten.