Wenn alle in der Krippe bis auf einen der Könige schwarz sind - Kleine Bildergeschichte über die Krippe im Chocó - Adventskalender Menschennah - weltweit

Gesamtansicht Krippe (c) privat
Gesamtansicht Krippe
Datum:
Do. 17. Dez. 2020
Von:
Ursula Holzapfel, AGIAMONDO-Fachkraft im Bistum Quibdó (Kolumbien)

In Kolumbien, besonders im Chocó gehört die Weihnachtskrippe einfach dazu. Ab 16. Dezember versammeln sich in Quibdó alle in ihren Stadtteilen, Kirchen oder Kapellen nachmittags um die Krippe, singen Lieder, spielen auf selbstgebauten Instrumenten, sind ausgelassen und freuen sich zum Schluss auf die Natilla, einen köstlichen Maispudding.

Die vom Land in die Stadt geflüchteten Frauen, die eine kleine Gruppe gebildet haben und ihren Lebensunterhalt mit der Herstellung von Handarbeiten bestreiten, haben vor einigen Jahren gemeint: „Warum sollen alle Figuren in der Krippe weiß sein und nur ein König schwarz? Bei uns sind doch alle schwarz; jetzt werden wir das auch in der Krippe zeigen.“

Die Krippe zeigt ein ganzes Dorf. Die Hirten sind Menschen aus dem Dorf. Alle machen sich auf den Weg zur Hütte, wo Jesus geboren wurde: in der Hütte einer indigenen Familie, die in den Dörfern der schwarzen Bevölkerung als die noch Ärmeren gelten, die am Rande. Aber alle leben in der gleichen Gegend und müssen sich um ihr Land sorgen.

Wie der Besuch an der Krippe und die Durchführung der Novene in diesem Jahr sein werden, steht noch in den Sternen, aber eines ist klar: Für den Frieden werden wir beten.

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