Über die Nächstenliebe

Wochenimpuls-Foto-211031-Liebegewinnt (c) Edith Furtmann
Wochenimpuls-Foto-211031-Liebegewinnt
Datum:
So. 31. Okt. 2021
Von:
Edith Furtmann

MK 12,31
„Als zweites kommt hinzu:
Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“

Gottes- und draus resultierende Nächstenliebe ist das wichtigste Gebot, dass wir Christen haben. Daran muss sich alles messen lassen – wenn wir unseren Nächsten nicht lieben wie uns selbst, dann können wir noch so viele Regeln einhalten – wir verfehlen doch den Kern.

Klingt einfach. Ist aber doch so schwer…
Was für eine Liebe damit gemeint ist? Eine annehmende Liebe. Wenn ich jemanden wirklich liebe, dann nehme ich ihn so an, wie er oder sie ist. Eine selbstlose Liebe. Wenn ich jemanden wirklich liebe, dann erwarte ich keine Gegenleistung. Dann möchte ich, dass es ihm oder ihr gut geht, einfach so. Und das ist schon schwierig beim eigenen Partner oder der Partnerin: möchte ich nicht zurückgeliebt werden? Erwarte ich nicht, dass Dinge, die ich aus Liebe tue, hornoriert werden in irgendeiner Form? Bei meinen Kindern? Bei Freundinnen und Freunden?

Und der Nächste, wer ist das? Kranke Nachbarn? Buckelige Verwandtschaft? Der Obdachlose auf der Hochstraße? Die Sterbenden im Mittelmeer? Die verhungernden Kinder im Sudan und anderswo? Und welche Konsequenzen hätte eine solche Liebe für mich? Muss ich nicht Angst haben, dass meine Liebestaten, wenn wir sie so nennen wollen, Nachteile für mich bringt?

Und das wichtigste überhaupt: was ist denn damit gemeint „wie Dich selbst“?

Fragen, mit denen ich in die nächste Woche gehen werde. Und ich lade alle ein, mitzugehen.