„Mich bestürzt und macht traurig, aber auch wütend, wie unabsehbar das ganze Ausmaß der Einzelschicksale ist, und damit untrennbar verbunden auch das Ausmaß von Versagen der Führung, die bei den Bischöfen und ihren Verwaltungen lag und liegt.“

Bischof Dr. Helmut Dieser (Archivbild) (c) Bistum Aachen / Carl Brunn
Bischof Dr. Helmut Dieser (Archivbild)
Datum:
So. 23. Jan. 2022
Von:
Stabsstelle Kommunikation

Aachen, 23. Januar 2022- Bischof Dr. Helmut Dieser ist in seiner Predigt am heutigen Sonntag auf die Veröffentlichung des Gutachtens im Erzbistum München und Freising am vergangenen Donnerstag, eingegangen.

„Ich möchte von mir sagen: Mich bestürzt und macht traurig, aber auch wütend, wie unabsehbar das ganze Ausmaß der Einzelschicksale ist, und damit untrennbar verbunden auch das Ausmaß von Versagen der Führung, die bei den Bischöfen und ihren Verwaltungen lag und liegt. Und darüber hinaus die Unfähigkeit, die eigene Verantwortung bei sich selbst zu spüren und Schuld einzugestehen und Vergebung zu erbitten oder wenigstens Bedauern und Schmerz über den eigenen Anteil an der Tragödie auszudrücken.

Dass auch der frühere Papst Benedikt das noch nicht getan hat, darf nicht sein letztes Wort dazu sein!

Es kann nicht dabei bleiben, dass Verantwortliche sich flüchten in Hinweise auf ihr Nichtwissen oder auf damalige andere Verhältnisse oder andere Vorgehensweisen. Denn deswegen wurden doch damals Täter nicht gestoppt und Kinder weiter von ihnen missbraucht!

Auch Bischöfe, auch ein ehemaliger Papst, können schuldig werden, und in bestimmten Situationen müssen sie das auch öffentlich bekennen, nicht nur im Gebet vor Gott oder im Sakrament in der Beichte.“

 

Lesen Sie hier die komplette Predigt: