Governance und Compliance als Hausaufgabe für die Kirche

Vertreter der fünf NRW-Bistümer diskutieren mit Experten des Deutschen Instituts für Compliance (DICO e.V.)

DICO Talk Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Kirche auch durch Compliance - Generalvikar Dr. Andreas Frick (c) christina.weyand@erzbistum-koeln.de
DICO Talk Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Kirche auch durch Compliance - Generalvikar Dr. Andreas Frick
Datum:
Di. 11. Okt. 2022
Von:
Christina Weyand

Siegburg. „Die Erwartungen an Transparenz in der Kirche sind hoch – und das zu Recht.“ ­ Mit diesen klaren Worten eröffnete der Aachener Generalvikar Dr. Andreas Frick gestern die gemeinsame Tagung der fünf nordrhein-westfälischen Bistümer und des Deutschen Instituts für Compliance (DICO e.V.) im Katholisch-Sozialen Institut in Siegburg. 

DICO Talk Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Kirche auch durch Compliance - Podium (c) christina.weyand@erzbistum-koeln.de
DICO Talk Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Kirche auch durch Compliance - Podium

Rund 90 Experten aus Wirtschaft und Kirche diskutierten unter dem Motto „Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Kirche – auch durch Compliance“ über Chancen und Risiken der Etablierung von Compliance-Mechanismen in der Kirche. 

Auch wenn die Kirche noch viele offene Hausaufgaben habe, so habe sie dennoch einen Weg begonnen, der unumkehrbar weiterführe, so der Aachener Generalvikar. Zu den bereits beschlossenen Maßnahmen gehörten im Bistum Aachen u.a. die Stärkung des Kirchensteuer- und Wirtschaftsrates sowie die in Kürze anstehende Implementierung eines Hinweisgebersystems. Auch der Kölner Finanzdirektor Gordon Sobbeck bestätigte, dass Governance und Compliance eine klare Herausforderung an die Organisation seien. Er sei jedoch froh darüber, dass die Kirche von Köln hier „als lernende Organisation auf dem Weg“ sei. Ein wichtiger Schritt sei hier u.a. die bereits angestoßene Etablierung einer Amtsleitung im Erzbischöflichen Generalvikariat und die Neugliederung der Verwaltung in drei Geschäftsbereiche. Darüber hinaus stehen im Erzbistum Köln ebenfalls kurzfristig die Etablierung eines Hinweisgebersystems, die Einstellung eines Compliance-Beauftragten und die Überarbeitung der Ordnungen und Regelungen im Bereich der wirtschaftlichen Angelegenheiten auf der Agenda. Sobbeck warb noch einmal eindrücklich: „Es geht darum, auch im kirchlichen Bereich Governance und Compliance als Hilfestellung zu begreifen und nicht als „lästige Pflicht“.

Meinhard Remberg, Vorsitzender des DICO, bot der Kirche dazu fachliche Unterstützung an. Er hoffe, dass die Kirche im Bereich Compliance Impulse aus der Wirtschaft aufnehmen könne, und dass es im Rahmen des Austauschs mit dem DICO möglich sei, geeignete Maßnahmen dafür zu identifizieren und zu ergreifen.

 

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