Leoni Kreutz und Lynn Schwering absolvieren einen freiwilligen Friedensdienst:Einsatz in Costa Rica

Leoni Kreutz und Lynn Schwering, beide 18 Jahre alt, haben sich nach ihrem Abitur für einen Freiwilligen Friedensdienst mit pax christi entschieden. Ihr Einsatz führt sie zurzeit nach San José, Costa Rica, wo sie in der lutherischen Gemeinde ILCO (Iglesia Luterana Costarricense) eingesetzt sind. Schon früh war beiden klar, dass sie nach der Schule nicht sofort ein Studium oder eine Ausbildung beginnen wollten. Stattdessen suchten sie nach einer Möglichkeit, sich für andere einzusetzen und gleichzeitig andere Kulturen kennenzulernen.
Eine neue Sicht auf den Alltag
Im Gespräch schildern die beiden den anfänglichen Kulturschock. Gewalt und Armut, mit der sie täglich in Costa Rica konfrontiert seien, würden eine große Herausforderung darstellen. Gleichzeitig betonen sie aber auch die Herzlichkeit der Menschen und die Freude der Kinder, die solche negativen Erfahrungen ausgleichen würden. Trotz anfänglicher Sprachschwierigkeiten – beide hatten kein Spanisch in der Schule – eröffnet ihnen der Dienst bereits nach kurzer Zeit eine neue Sicht auf den Alltag außerhalb Deutschlands. Vor der Abreise nahmen sie an Seminaren teil, die sie auf mögliche Situationen vorbereiteten. Vor Ort erhalten sie zudem zusätzlich Spanischunterricht von einer deutschen Pastorin.
Soziale Projekte in den Randbezirken
Die ILCO ist eine diakonische Kirche, die verschiedene soziale Projekte betreibt. Dazu gehören Kindertagesstätten in den Randbezirken La Carpio und Alajuelita, ein Heim für nicaraguanische Migrantinnen und Migranten, Einsätze in indigenen und ländlichen Gemeinden sowie ein Football-Camp für Kinder und Jugendliche, bei dem Fußball gespielt wird und gemischte Teams aus Jungen und Mädchen bestehen. Leoni und Lynn wohnen in einer Wohngemeinschaft über einer Flüchtlingsunterkunft, zusammen mit Freiwilligen anderer Hilfsorganisationen wie „Brot für die Welt“. Dort organisieren sie Bastel-Aktionen oder Englischunterricht und helfen im Büro bei organisatorischen Aufgaben.
Für Lynn steht die Begegnung im Mittelpunkt: „Beide Seiten lernen voneinander. Besonders bewegend ist die Dankbarkeit der Kinder, die trotz schwieriger Umstände über kleine Dinge glücklich sind.“ Leoni beschreibt als Highlight die Projekte mit den Kindern, etwa das Fußballprogramm und die herzliche Aufnahme durch die Gemeinde.
Der Freiwilligendienst bei pax christi dauert regulär zwölf Monate. Die Freiwilligen arbeiten auch in den Büros der ILCO und erledigen dort Buchhaltungsarbeiten, betreuen die Social-Media-Kanäle und vieles andere mehr.
Über pax christi
Die Freiwilligen Friedensdienste von pax christi richten sich an junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren, teilweise bis 35. Sie werden im Rahmen der Programme „weltwärts“ und „ESK“ durchgeführt. Seit mehr als 30 Jahren entsendet pax christi Freiwillige nach Costa Rica, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien und Polen und nimmt auch Freiwillige aus dem westlichen Balkan und Polen auf. Alle Dienste haben eine friedenspolitische Komponente und verstehen sich als Lerndienst. „Pax Christi erhofft sich von den Freiwilligendiensten, dass die jungen Erwachsenen durch einen Auslandsaufenthalt ihr interkulturelles Verständnis fördern und sich zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für eine gewaltfreie Zukunft weiterentwickeln“, erklärt Maria Reyes-Henkel von pax christi.