„Ein Ort unseres Glaubens an die Auferstehung“

Die Grabeskirche St. Elisabeth von Thüringen

Grabeskirche St. Elisabeth von Thüringen, Krefeld (c) Bistum Aachen
Grabeskirche St. Elisabeth von Thüringen, Krefeld
Datum:
Do. 27. Okt. 2022
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

Die Grabeskirche St. Elisabeth von Thüringen in Krefeld wurde im Jahr 2018 eingerichtet und bietet den Raum für rund 1220 Urnenbestattungen. Im Januar 2022 gab es bereits eine erste Erweiterung um 200 Doppelgrabstätten im Kreuzgang des ehemaligen Kapuzinerklosters.

Dass die Grabeskirche St. Elisabeth von Thüringen ein würdiger und angenehmer Ort für die Trauer ist, zeigt sich vor allem in ihrer Architektur. Nachdem die zuständigen Gremien bereits im Jahr 2015 ihre Zustimmung für die Umwidmung des vormaligen Kapuzinerklosters gegeben hatten, begannen die ersten Umbauarbeiten im Spätherbst 2017. Als die kleinste von vier Gemeinden innerhalb des Katholischen Kirchengemeindeverbands Krefeld-Nordost bot sich der Standort aufgrund seiner zentralen Lage und der Verfügbarkeit von Parkplätzen geradezu an.

Wer das Gebäude durch das Kirchenportal und die gläserne Rosentür betritt, erlebt einen lichtdurchfluteten, fast durchsichtigen Raum. Dies liegt auch an den neu gestalteten Fenstern des Glaskünstlers Jochem Poensgen. Der Westfale hatte sich intensiv mit der Fragen nach dem Tod beschäftigt und Botschaften in den Entstehungsprozess einfließen lassen. Ein weiteres Element ist die so genannte „Lebenslinie“, die sich vom Taufbrunnen beginnend durch den Kirchenraum über den Altar bis hin zum Kreuz zieht, welches noch aus der Kapuzinerzeit stammt. „Die Linie symbolisiert den Lebensweg von der Geburt bis zum Tod“, sagt Pfarrer Klaus Stephan Gerndt. Auch die bereits erwähnte Rosentür folgt einer tieferen Bedeutung. Hierzu Pfarrer Gerndt: „Wenn wir trauern, verlieren wir nach und nach das Bild eines Menschen – daher das Motiv der abgefallenen Rosenblätter – dennoch haben wir eine Erinnerung und besinnen uns auf das, was wir wissen. Und dieses Wissen setzen sich zu einer Rose zusammen.“ Darüber hinaus gibt es noch weitere Elemente, die es den Angehörigen ermöglichen, um ihre Verstorbenen zu trauen oder sich in liebevoller Weise an sie zu erinnern. Im Kreuzgang, auch der „Weg des letzten Geleits“ genannt, gibt es eine „Post-it-Wand“ für persönliche Botschaften („Gedenken – Beten – Hoffen“) und im Eingangsbereich eine Schale mit Glassteinen. Jeder einzelne davon steht für ein persönliches Gedenken, für das im Gottesdienst gebetet wird.

Warum ist der Ort einer Grabeskirche so wichtig?

„Wir leben in einer Zeit, in der die Verfasstheit im christlichen Glauben nicht mehr selbstverständlich ist. Zudem erleben viele Menschen den Friedhof als kalt und bedrohlich“, so Pfarrer Gerndt. Hier möchte das Team der Grabeskirche, zu dessen Kern noch Verwaltungsleiter Volker Matter und die Leiterin des Ehrenamtskreises Barbara Loyen zählen, ein Angebot bereitstellen, welches auf die individuellen Wünsche und Lebenshintergründe der Menschen eingeht. „Wir beerdigen hier sehr unterschiedliche Personen – vom bekannten Radsportler bis hin zum leidenschaftlichen Musiker – und bieten aus diesem Grund auch keinen Einheitsritus an“, unterstreicht Matter. Dies werde von den Menschen sehr wertgeschätzt. Doch all das wäre ohne die Mithilfe der vielen Helferinnen und Helfer gar nicht möglich. Barbara Loyen organisiert einen Kreis von knapp zwanzig Frauen und Männern, die den täglichen Präsenzdienst in der Kirche übernehmen. „Die Ehrenamtlichen wachsen durch mich in die Aufgabe hinein.“ berichtet sie. Zudem bietet sie auf Anfrage Trauerbegleitungen an und organisiert für Gruppen das Trauercafé. Auch Küsterin Hiltrud Immisch ist „in ihrer unmittelbaren Ansprache der Menschen unendlich hilfreich“, so Loyen.

In St. Elisabeth von Thüringen finden regelmäßig Gottesdienste statt. Besonders ist jeden Freitag eine Gebetszeit, die allen Menschen im Umfeld des Todes gewidmet ist: den Rettungskräften, Mitarbeitenden in Hospizen oder auf der Intensivstation. Die Grabeskirche ist wirklich ein besonderer Ort des Glaubens.

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