Die Kraft des Heiligen Geistes wirken lassen, um sich frei zu machen von Begierden und “Habenmüssen”, dazu hat Bischof Dr. Helmut Dieser in seiner Pfingstpredigt aufgerufen.
Dabei gehe es nicht nur um harmlose Sachen, also etwa zu kostspielige Wünsche abzuwehren oder unpassenden Antrieben zu widerstehen. Es gehe um etwas viel Mächtigeres, das anfange, mich zu beherrschen. „Ich muss das haben, egal wie. Das muss jetzt passieren, komme, was da wolle.“ Solches Begehren werde grenzenlos und unersättlich, es richte Unrecht an, es zerstöre, verletze, spalte.
Dagegen stehe der Heilige Geist. “Wenn der Heilige Geist dich regiert, wenn du ihn empfängst und ihm Raum gibst in deinem Leben, dann gelingt es dir, nicht zu begehren nach Frau oder Mann, nach Hab oder Gut deines Nächsten. Ja noch mehr: dann gelingt es dir, wirklich frei zu leben ohne schmerzliches Begehren, das anfängt über dich zu herrschen.”
Der Heilige Geist schaffe das, weil er aus dem schöpfen könne, was Jesus auf Erden vollbracht habe: „Er war ohne Gewalt. Er war gerecht und ohne Lüge. Er hat die Kranken geheilt. Er hat die Armen zu sich gerufen. Er hat die Liebe bis zum letzten Atemzug durchgehalten.“ Daraus schöpfe der Heilige Geist immer neu für alle Generationen. Und darum sei seine Frucht das Gegenteil von Gier und Maßlosigkeit. “Nicht Misstrauen und Angst, dass es nicht reicht, sind sein Geschmack, sondern: Vertrauen, Weitergehen, Neuwerden.“ Von diesen Früchten zehre nicht nur die ganze Kirche, sondern darüber hinaus die ganze Welt der Menschen, so Bischof Dieser.