2 Zimmer Küche Diele Kapelle

Ob sie nun einen Beruf in der Kirche anstreben oder nicht: Studierende der katholischen Theologie sind meistens Überzeugungstäterinnen und -täter. Um aber ein guter Theologe oder eine gute Theologin zu werden, bedarf es mehr als nur fundierter Sach- und Fachkenntnis. „Viele Studierende kommen aus ihren bisherigen persönlichen und kirchlichen Bezügen ins Studium und erfahren sehr schnell, dass es sich um einen neuen Lebensabschnitt mit neuen Perspektiven handelt. Und oft genug wird der eigene Glaube angefragt und will bewusst gelebt und weiterentwickelt sein“, sagt Susanne Moll. 

Deshalb bietet das Mentorat Theologiestudierenden Begleitung in Glaubens- und Lebensfragen, Fortbildungen, Exerzitien und geistliche Tage und Angebote zur Entfaltung der eigenen Spiritualität an. Ob Schweige- oder Offroad-Waldexerzitien: Susanne Moll ist als Pastoralreferentin seit 2009 mit Leib und Seele in diesem Bereich unterwegs und organisiert gemeinsam mit ihrer Kölner Kollegin Marion Lammering für die Studierenden ein breites Begleitungsangebot. Dies schließt auch vertrauliche Gespräche über Leben, Glauben und Berufsperspektiven mit ein.

Susanne Moll erzählt voll Freude und guter Erinnerungen vom Mentorat Bonn. Denn es lebte und lebt in seinen 2 Zimmern, Küche, Diele, Kapelle von außergewöhnlichen Angeboten und engagierten Menschen. Täglich kommen Studierende ins Haus und nutzen die Räumlichkeiten. Eine von ihnen war Pastoralreferentin Corinna Zens aus Alsdorf. Sie erinnert sich: „Die machen so gute und wertvolle Arbeit da! Es gibt eben auch mal andere Angebote, wie z.B. „2ZKDKapelle“ oder einen „Co-Working-Space“. Ohne das Mentorat, das W-Lan und die Fritz-Cola wäre ich teilweise echt verloren gewesen in den Freizeiten, die wir im Studienalltag hatten. Und für die Rorate-Messen bin ich extra um 5 Uhr aufgestanden!“

Außerdem engagieren sich Studierende im Mentoratsteam und gestalten wöchentlich einen Abend mit Programm und leckerem Essen. Zum Beispiel Abende zu Harry Potter oder Game of Thrones aus Sicht der Theologie. Ein Abend zu Star Wars ist in Planung. Vorher feiern sie in „ihrer“ Kapelle an St. Remigius gemeinsam Gottesdienst. „Irgendwann haben wir festgestellt: Die Kapelle hatte keinen Patron. Es war nichts zu finden. Und dann haben wir 2012 einen Wettbewerb gemacht. Heilige konnten sich bewerben und Maria von Magdala hat gewonnen,“ erinnert sich Susanne Moll. Einmal im Semester erzählen die Lehrenden der Fakultät beim „Professorenabend“ über ihr Leben und ihren Werdegang, bringen Glauben und Wissenschaft zusammen und stehen für die Studierenden einmal in einem andern, lockeren Rahmen zu Gesprächen bereit. „Wir haben eine sehr enge Kooperation mit der Katholisch Theologischen Fakultät in Bonn. Wir schätzen uns gegenseitig. Wir freuen uns, dass die Erstsemester schon im Rahmen der Einführungswoche der Fakultät das Mentorat kennenlernen. Und dass die Fakultät unsere Kurse zur Berufsorientierung fürs Studium anerkennt,“ freut sich die Pastoralreferentin. Denn auch studienbegleitende berufsorientierende Angebote wie Rhetorik- und Moderationskurse, Visualisierungstechniken oder Selbstpräsentation gehören zum Repertoire des Mentorats.

Jedes Semester gibt es eine Veranstaltung zu Berufsaussichten mit Theologie in Wissenschaft, Journalismus u.ä. Denn an vielen gesellschaftlichen Orten können Theolog*innen einen wichtigen Beitrag leisten. Als Einrichtung der Bistümer Aachen und Köln liegt dem Mentorat Bonn aber natürlich am Herzen, auf Berufsmöglichkeiten für Studierende des Studiengangs Magister Theologiae in den beiden Trägerbistümern hinzuweisen, besonders auf den Beruf des/der Pastoralreferent/in. Für den Kontakt in die Bistümern Köln und Aachen sind dafür Ausbildungsleiter*innen für diese Berufe nach Absprache und zu bestimmten Veranstaltungen ansprechbar.

Mehr zum Mentorat Bonn:

www.mentoratbonn.de