„Vielfalt der Religionen ist von Gott gewollt"

Seminar zur Spiritualität und Achtsamkeit in den Weltreligionen

Weltreligionen (c) Norbert Frieters-Reermann
Weltreligionen
Datum:
Do. 18. Jan. 2018
Von:
Anja Klingbeil
„Spiritualität und Achtsamkeit in den Weltreligionen" war das Thema eines Blockseminars mit dem Jesuiten Dr. Sebastian Painadath aus Indien im Nikolauskloster in Jüchen vom 12. bis 14. Januar 2018.
Weltreligionen (c) Norbert Frieters-Reermann
Weltreligionen

29 Studierende der Sozialen Arbeit aus den Abteilungen Aachen und Köln nahmen an dem Seminar in Begleitung von Prof. Norbert Frieters-Reermann (Aachen) und Prof. em. Josef Freise (Köln) teil. Organisatorisch und finanziell unterstützt wurde das Seminar, wie schon im vergangenen Jahr durch Anke Reermann von der missio-Diözesanstelle im Bistum Aachen.

Sebastian Painadaths Anliegen ist die Durchdringung und Erfahrung der gemeinsamen spirituellen Wurzeln aller Religionen und insbesondere die Vertiefung der christlichen Spiritualität mit Hilfe der östlichen Mystik. Anhand von Texten des christlichen Mystikers Meister Eckhard und den hinduistischen Schriften der Upanischaden erläuterte der Jesuit Sebastian Painadath, dass sich Religionen in ihren spirituellen Wurzeln nahekommen. Die Vielfalt der Religionen ist für Painadath Teil des Heilsplan Gottes. In der Tiefe des Herzens, im gemeinsamen Schweigen und in der Erkenntnis, dass wir Gott nicht erkennen, sondern nur ahnen und spüren können, finden die Religionen zusammen.

Das Seminar war von theologisch-philosophischen Vorlesungen und intensiven Meditationsübungen geprägt. Einen Tag lang verbrachten die Studierenden die Zeiten außerhalb der Vorlesungen im Schweigen und ohne Handy. Mehrere Meditationen am Tag ermöglichten den Studierenden eigene spirituelle Erfahrungen. Am Samstagabend wurde eine „kosmische Eucharistie" mit indischen liturgischen Elementen wie dem Feuersegen gefeiert.

Bei der Auswertung des Seminars drückten Studierende ihre Dankbarkeit aus: „Ich bin dankbar für die Erfahrung, dass das Nicht-Sprechen mich für Menschen geöffnet hat, die in meinem Inneren einen Raum bekamen." „Ich habe mir vorgenommen, einen Tag pro Woche online-frei zu gestalten." „Ich bin offener für verschiedene Religionen geworden – und toleranter gegenüber meiner eigenen."

Mit der missio-Referentin Anke Reermann, die die Verbindung zu Sebastian Painadath hergestellt hatte, wurde überlegt, auch im kommenden Jahr wieder Sebastian Painadath einzuladen. Dazu sollen dann auch die Studierenden des berufsbegleitenden Masters „Interreligiöse Dialogkompetenz" eingeladen werden.

Mehr dazu: www.interreligioeser-master.de 

Kontakt: Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann n.frieters-reermann@katho-nrw.de 
Prof. Dr. Josef Freise j.freise@katho-nrw.de 

Weltreligionen (c) Norbert Frieters-Reermann