Brot für die Welt und MISEREOR legen Impulspapier zum Klimaschutz vor

„Das zentrale Problem des Energiekonsums in Deutschland ist, dass insgesamt zu viel Energie und zu viele fossile Ressourcen genutzt werden.“ (c) Markus Spiske / Unsplash
„Das zentrale Problem des Energiekonsums in Deutschland ist, dass insgesamt zu viel Energie und zu viele fossile Ressourcen genutzt werden.“
Datum:
Do. 26. Nov. 2020
Von:
Carina Delheit

(Aachen/Berlin, 26. November 2020) Anlässlich der heutigen Herbstsitzung des Aktionsbündnisses Klimaschutz fordern Brot für die Welt und MISEREOR von der Bundesregierung deutlich stärkere Anstrengungen beim Klimaschutz. In einem Impulspapier für das Aktionsbündnis, dessen Federführung das Bundesumweltministerium innehat, analysieren die beiden Werke die entwicklungspolitischen Auswirkungen auf den globalen Süden durch Klimaschutz in Deutschland. 

Joachim Fünfgelt, Referent Energiepolitik bei Brot für die Welt: "Die deutlichsten Folgen deutscher Klimaschutzpolitik für den Globalen Süden ergeben sich durch viel zu hohe CO2-Emissionen. Der Ausbau erneuerbarer Energien sollte viel schneller erfolgen und Energieeffizienz vor allem im Gebäude- und Verkehrssektor deutlicher gesteigert werden. Auch Energie-Partnerschaften mit Ländern des Globalen Südens können helfen, vor Ort die Energiewende zu beschleunigen und gleichzeitig große Teile ihrer Bevölkerung von Energiearmut zu befreien. In allen Politikbereichen sind in den nächsten Jahren deutlich mehr Anstrengungen notwendig, um unserer Verantwortung für Klimagerechtigkeit gegenüber Menschen im Globalen Süden gerecht zu werden. Sonst können wir die 1,5-Grad-Grenze nicht halten." 

Kathrin Schroeder, Referentin Klima und Energie bei MISEREOR: "Der wirksamste Beitrag zu ambitioniertem Klimaschutz in Deutschland ist möglichst schnell die Nutzung fossiler Rohstoffe zu beenden – verbunden mit einem sozialverträglichen Strukturwandel für die Beschäftigten der Branche. Wir befürchten, dass der Kohlekompromiss noch bis 2033 Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in den Förderländern der in Deutschland verstromten Steinkohle zulassen wird. Für industriell genutzte Kohle, Öl und Erdgas gibt es bisher noch gar keine Ausstiegsperspektive. Hier muss dringend nachjustiert werden, denn Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Industrie brauchen klare Leitplanken für die Energiewende, die sowohl starke Ziele für die Treibhausgasminderung enthalten, aber auch die Einhaltung von Umwelt- und Menschenrechtsstandards in den Lieferketten sicherstellen und Innovationen und Verhaltensänderungen anstoßen."

Das Aktionsbündnis Klimaschutz ist das zentrale Dialogforum zur kontinuierlichen Diskussion klimaschutzpolitischer Positionen zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und mit der Bundesregierung. Es unterstützt die Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaschutzziele für Deutschland und erkennt die Mitverantwortung seiner Mitglieder für das Gelingen der Transformation zur Erreichung der Pariser Klimaziele an. Die gesellschaftlichen Gruppen sind über sogenannte Bänke organisiert und Teil des Bündnisses. In der Bank Entwicklungszusammenarbeit sind neben Brot für die Welt und MISEREOR auch Care, Oxfam und VENRO vertreten. Aktionsbündnis Klimaschutz | BMU 

Mehr Informationen zum gemeinsamen Impuls der beiden Werke unter:

https://blog.misereor.de/2020/11/26/dranbleiben-fuer-mehr-klimaschutz-folgen-fuer-den-globalen-sueden-bedenken/