Mein Beitrag zum Abschied von Achim Hoeps

Möchengladbach, die schönste Region der Welt. Zur Region MG gehört als besondere Perle und als wahrer Schatz im Acker natürlich ganz besonders auch Kleinenbroich, deine Heimat, lieber Achim.

Rund vier Jahrzehnte bist du in dieser wunderbaren Region im Dialog engagiert. Viele Projekte, Initiativen, Gremien und Einrichtungen hast du mit auf den Weg gebracht, inspiriert, begleitet, unterstützt. Und du hast das immer auf deine unverwechselbare Art und Weise getan. Manches Mal bist du dabei auch angeeckt und manche/r hat dich nicht immer sofort verstanden, aber du bist dir selber immer treu geblieben - und das ist gut so!

Ich erinnere mich noch gut an deinen ersten Arbeitstag in der Region MG. Ich selber war erst kurze Zeit in Gladbach tätig, als ich eines Morgens in die ehemalige Regionalstelle, das frühere Kolpinghaus auf der Aachener Straße kam und sofort zusammenzuckte: von der obersten Etage im Jugendbüro erschallte durchs ganze Treppenhaus bis nach unten in den Eingangsbereich ein Spruch, den ich in einem kirchlichen Gebäude bis dato noch nie gehört hatte und den hier wiederzugeben der Anstand verbietet, gefolgt von einem unglaublich ansteckendem Lachen, und alle wussten sofort: Achim ist in der Region Mönchengladbach angekommen.

Das so laute und unbekümmerte Lachen ist dir im Laufe der Jahre im kirchlichen Dienst des Bistums dann leider zunehmend im Hals stecken geblieben; Gründe hierfür gibt es ja leider genügend. Dennoch hast du dir eine fröhliche Zuversicht, eine grundsätzliche Gelassenheit und ein tiefes Gottvertrauen bewahrt, die wohl weniger mit der Kirche als mit dem Evangelium zusammenhängen. Ich weiß nicht, ob es ein Wort aus der Hl. Schrift gibt, das du dir als dein Lebenswort‘ angeeignet hast. Mir fällt im Blick auf dich und deine Arbeit das Wort aus dem Ersten Petrusbrief ein: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt." (1 Petr 3,15) Du hast in vielen, vielen Gruppen und Gesprächskreisen immer wieder theologisch reflektiert ‘Rede und Antwort gestanden‘ und dabei keine Antworten gegeben auf Fragen, die niemand gestellt hat; oft ging es dir gerade in der Erwachsenenbildung um Fragen, die uns wirklich Mühe und jene Geduld abverlangen, die wir in einem tiefen Sinn ‘Hoffnung‘ nennen können.

Ich habe gerade geschrieben, dass du dich in deiner Arbeit ‘oft‘ mit existentiellen Fragen auseinandergesetzt hast: ja, ‘oft‘, aber nicht immer. Gott-sei-Dank gibt es auch jene Seiten an dir, die mit der reinen Unvernunft (das Rauchen z.B.), mit purer Lebensfreude (Golf spielen) oder der wichtigsten Nebensache der Welt (Fußball) zu tun haben. Ich habe zwei Fotos gefunden, die uns beide im Fußballtrikot zeigen: In einer jahrelangen intensiven Phase des Dialogs der Religionen in der Region Mönchengladbach gab es neben vielen Vorträgen, gegenseitigen Besuchen, Begegnungen in der Citykirche, Besuchsreisen, Ausstellungen, Gesprächen und Gebeten der Religionen auch eine bunt zusammengesetzte Fußballmannschaft, in der Pastoral- und Gemeindereferenten, Hodschas und Imame verschiedener Moscheevereine, evangelische Pastoren und Verantwortliche aus der jüdischen Kultusgemeinde gemeinsam Fußball gespielt haben. Eine der Moscheen hatte sogar dafür gesorgt, dass wir eigene Trikots mit dem Slogan ‘Im Dialog für Mönchengladbach‘ gesponsert bekamen. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir seinerzeit jedes Spiel gewonnen, oder? Meine Puste reichte damals schon nur noch für fünf Minuten Einsatz, dann musstest du überhastet deine Zigarette ausdrücken und meinen Platz als Mittelstürmer ebenfalls für maximal 5 Minuten einnehmen. Aber immerhin waren wir als Botschafter für den Dialog auf allen Ebenen in der schönsten Stadt der Welt unterwegs.

Lieber Achim! Für den neuen Lebensabschnitt wünsche ich dir Zuversicht, Geduld, Freude und zu all deinem Tun Gottes Segen!

Halt Pohl!

Wolfgang