Wassenberger Hospizdienst ist ein „Lebendiger Schatz“

65 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich in Sterbe- und Trauerbegleitung

Wassenberger Hospizdienst (c) Bistum Aachen - Petra Thomas
Wassenberger Hospizdienst
Datum:
Fr. 14. Feb. 2014
Von:
iba

Wassenberg, (iba) – Vertreter des Bistums und des Diözesanrats der Katholiken haben die in der Region Heinsberg ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter des ökumenischen, ambulanten Hospizdienstes Regenbogen im Rahmen der Aktion „Lebendige Schätze“ im Bistum Aachen ausgezeichnet. Dr. Herbert Hammans, Ökumenebeauftragter des Bistums, überreichte die Urkunde im Wassenberger Campanushaus der evangelischen Kirchengemeinde Wassenberg-Dalheim gemeinsam mit Lutz Braunöhler vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. Stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter nahm Marlies Welters sie als „Dienstälteste“ entgegen. Sie engagiert sich bereits seit 1996 im Hospizdienst. „Wir teilen hier eine bestimmte Haltung zum Leben. Hier kann ich wirklich Mensch sein“, erklärte sie.

Die Aktion „Lebendige Schätze“ haben Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff und der Diözesanrat der Katholiken im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden in diesem Rahmen Gruppen, die ein besonderes ehrenamtliches Engagement leisten. Dazu gehört nun auch der Wassenberger Hospizdienst, der in der Sterbe- und in der Trauerbegleitung sowie in der Weiterbildung zu den Themen Sterben, Tod und Trauer tätig ist. „Sie begleiten Menschen in einer schweren Lebensphase unabhängig von Religions- und Konfessionszugehörigkeit“, würdigt die Urkunde das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter. „Sie helfen, das Leben zu deuten und den Tod als Teil des Lebens anzunehmen“, heißt es dort weiter, und: „Sie tragen zur Enttabuisierung der Themen Sterben, Tod und Trauer bei.“

Hammans ging in seiner Rede noch einmal auf die Aktion ein. Deren Ziel ist es, auf die ungebrochene Vitalität kirchlichen Lebens im Bistum Aachen hinzuweisen. Während zu Beginn monatlich zwei Projekte ausgezeichnet wurden, sind es mittlerweile jährlich drei bis vier. Ausgewählt werden sie von einer Arbeitsgruppe, der Vertreter des Diözesanrates der Katholiken, des Priesterrates und des Generavikariates angehören, bisher insgesamt mehr als 40 Projekte. Sie zeigen die gesamte Bandbreite ehrenamtlichen, kirchlichen Engagements. Alle gemeinsam zeichnet aus, dass sie als Ausdruck lebendiger Kirche und lebendigen Glaubens beispielhaft und zukunftsweisend sind.

„Es gibt immer noch eine ungeheure Vielfalt kirchlichen Lebens im Bistum Aachen“, erklärte Braunöhler. Diese zeige sich in Menschen, die sich für seelsorgerische und soziale Anliegen engagieren würden, in Gemeinden, kirchlichen Verbänden, Einrichtungen, Schulen und Räten oder auch in nicht kirchlich gebundenen Initiativen. „Kurz gesagt: Es gibt viele Menschen und Engagements, die wir als wahrlich ‚lebendige Schätze‘ begreifen.“ Insgesamt seien es drei Aspekte, die bei der Aktion „Lebendige Schätze“ wichtig seien: die Wertschätzung, die Förderung und die Außenwahrnehmung von kirchlichem Engagement. Viele Engagierte würden derzeit jedoch in eine schwierige Zukunft blicken, da sich vor allem die finanziellen Rahmendbedingungen verschlechtert hätten, führte Braunöhler weiter aus. „Die Aktion ‚Lebendige Schätze‘ drückt in dieser Zeit eine Haltung aus, die nicht nur von freudiger Erwartung, sondern ebenso von angespannter, vielleicht auch sorgenvoller Erwartung geprägt ist. Auf jeden Fall aber nicht von Gleichgültigkeit und Empfindungslosigkeit“, betonte er.

Dr. Titus Reinmuth, Vorsitzender des Hospizdienstes, dankte im Rahmen der Feierstunde den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern ebenfalls für ihr Engagement. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Begleitungen sehr stark angewachsen, von etwa 70 auf über 100. „Menschen in einer schweren Lebensphase begleiten zu können, ist etwas sehr Schönes, aber auch eine Herausforderung für den Verein“, erklärt er. Viele Begleitungen im Rahmen der spezialisierten, ambulanten palliativen Versorgung (SAPV) seien Kurzzeitbegleitungen. Oft stehe dann die Begleitung der Angehörigen im Mittelpunkt. Das verändere den Dienst der ehrenamtlichen Mitarbeiter und die Aufgabe der hauptamtlichen Koordinatorinnen. Der Hospizdienst zählt inzwischen 65 geschulte, ehrenamtliche Mitarbeiter und wird auch von einem ehrenamtlichen Vorstand geführt. Dieser will sich im laufenden Jahr beraten lassen, um den wachsenden Aufgaben gerecht werden zu können. (iba/Na 024)