Seelsorge mit Hand und Fuß

Das „Aachener Sonntagsfrühstück“ ist jetzt ein „Lebendiger Schatz im Bistum Aachen“

Sonntagsfrühstück Aachen (c) Bistum Aachen - Kathrin Albrecht
Sonntagsfrühstück Aachen
Datum:
Mo. 12. Jan. 2015
Von:
Josef Heinrichs

Aachen, (iba) – Menschen am Rand der Gesellschaft in den Blick nehmen, ihnen mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen. Das ist die Idee des „Aachener Sonntagsfrühstücks“. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Initiative wurden vergangenen Montag als „Lebendiger Schatz im Bistum Aachen“ ausgezeichnet.

„Die Idee haben wir aus Nürnberg übernommen. Dort organisierte ein Franziskaner diese Frühstückstreffen“, erinnert sich Schwester Maria Ursula Schneider von den Aachener Franziskanerinnen an die Anfänge. Sie nahm die Idee auf und ging in den Aachener Innenstadtgemeinden buchstäblich Klinken putzen. Dabei stieß sie auf unterschiedliche Resonanz – von großer Begeisterung bis hin zu großer Skepsis. „Ich erinnere mich, wie man mir bei einer Gemeinde andeutete, dass das nie etwas werden würde“, sagt Schwester Maria Ursula. Doch der Testlauf aus dem Jahr 1998 geriet schnell zum Selbstläufer. Neben der evangelischen Kirchengemeinde Aachen bereiten die katholischen Gemeinden St. Adalbert, St. Foillan, St. Jakob, St. Marien, St. Peter und St. Paul, Heilig Kreuz, St. Josef und Fronleichnam und ein Team der Kolpingsfamilie Aachen das Sonntagsfrühstück vor. Jeden Sonntag ist eine andere Gemeinde der Gastgeber. Die Aachener Franziskanerinnen und die ökumenische Cityseelsorge betreuen das Projekt. Beim Dankeabend für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Mutterhaus der Aachener Franziskanerinnen zog Klaus Szudra von der Cityseelsorge eine positive Bilanz des zurückliegenden Jahres: „Es ist uns gelungen, jeden Sonntag ein Frühstück anbieten zu können.“ Die Organisation der Frühstückstreffen vor Ort übernehmen die Gemeinden, vom Einkauf bis hin zur Akquise der Sponsoren, die mit finanziellen und Sachspenden die Gemeinden unterstützen. „Die Organisation beginnt schon eine Woche im Voraus“, erzählt Renate Meixner aus dem Vorbereitungsteam der Gemeinde St. Adalbert.

Das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter und den wichtigen sozialen Dienst würdigte die Stadt Aachen 2013 mit dem Ehrenamtspreis. Vergangenen Montag überreichten Pfarrer Rolf-Peter Cremer, Leiter der Hauptabteilung Pastoral/Schule/Bildung im Bischöflichen Generalvikariat und Alfons Bäumer, Diözesanrat der Katholiken, die Auszeichnung des Bistums. Seit 2006 verleihen das Bistum und der Diözesanrat der Katholiken diese Auszeichnungen an Gruppen im Bistum, die ein besonderes ehrenamtliches Engagement leisten. „Bei Ihnen bekommt Seelsorge Hand und Fuß“, würdigte Rolf-Peter Cremer die Initiative. „Die Zukunft wird einladend sein“, gab Alfons Bäumer den Anwesenden auf den Weg, „Sie werden mit Ihren Charismen und Vorstellungen Platz haben.“ Stellvertretend für alle Mitarbeiter bedankte sich Elisabeth Geusen aus der Gemeinde St. Josef und Fronleichnam: „Ihr Dank hat einen besonderen Wert und gibt uns Motivation weiterzumachen.“ (iba/Na 008)