Jugendliche helfen Jugendlichen

JugendTelefon der Telefonseelsorge im Norden des Bistums als „Lebendiger Schatz“ ausgezeichnet

Jugendtelefon (c) Bistum Aachen / Franz Kretschmann
Jugendtelefon
Datum:
Sa. 3. Okt. 2009
Von:
iba
Krefeld, (iba) – „Ich bin hier, um einfach deutlich zumachen: Wir haben in unserem Bistum Schätze, die einfach unbezahlbar sind“. Mit diesen Worten bedankte sich Bischof Heinrich Mussinghoff am Freitag, dem 2. Oktober 2009, bei den Jugendlichen, die in der Telefonseelsorge Krefeld-Mönchengladbach-Rheydt-Viersen per Telefon und E-Mail ehrenamtlich andere Jugendliche beraten.

Gemeinsam mit Altfrid Spinrath, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Diözesanrates der Katholiken, überreichte er ihnen dafür in Krefeld im Haus der Regionen die Auszeichnung als „Lebendige Schätze im Bistum Aachen“.

Die Auszeichnung haben die Jugendlichen erhalten, weil sie Zeit schenken und Interesse für die Sorgen und Nöte anderer haben. Auch sei ihr Engagement geprägt von hoher Verbindlichkeit, Verschwiegenheit, Respekt vor den Ratsuchenden und Freude am Helfen, so der Urkundentext. Die Jugendlichen verrichteten einen Dienst, der nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehe, so der Bischof. Um so dankbarer sei er, dass die jungen Menschen sich beim Jugendtelefon engagierten. Dies unterstrich auch Altfrid Spinrath: „Ein Jugendtelefon von Jugendlichen für Jugendliche kann sehr hilfreich sein.“

Seit 12 Jahren betreiben Jugendliche im Rahmen der Telefonseelsorge ein eigenes Jugendtelefon und eine Beratung per E-Mail. Ausgangspunkt der Gründung war seinerzeit die Erfahrung der Telefonseelsorge, dass Jugendliche unter den Anrufern dort deutlich unterrepräsentiert waren, weil sie sich eher Gleichaltrigen anvertrauen. Ein Team von zurzeit 21 Jugendlichen zwischen 16 und 23 Jahren bietet an 12 Stunden pro Woche (montags, mittwochs und freitags von 16 bis 20 Uhr) Beratung an. Ihr Angebot ist seit kurzem bundesweit erreichbar. 12 Jugendliche beraten, die anderen kümmern sich um Öffentlichkeitsarbeit, Schulkontakte, Statistik und auch um Feste und Feiern des Teams. Neue Beraterinnen und Berater werden durch persönliche Kontakte gewonnen. Sie absolvieren eine einjährige zertifizierte Ausbildung, ehe sie in der Beratung arbeiten. Die obere Altersgrenze ist 23 Jahre. Wer dann ausscheiden muss, kann als so genannter Mentor die Arbeit der Beraterinnen und Berater stützen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen ihren Dienst als eine Art Selbsthilfe von Jugendlichen für Jugendliche. Dabei ist ihr Engagement zugleich auch eine Stärkung ihrer Persönlichkeitsentwicklung.

Drei Hauptamtliche der Telefonseelsorge kümmern sich um die Ausbildung der Jugendlichen und leisten durch Präsenz und Ansprechbarkeit in den Beratungsstunden den erforderlichen Hintergrunddienst und stehen bei besonderen Problemen zur Verfügung. Es sind dies Diplom-Psychologin Sigrid Schwarz, Pfarrerin Katrin Fürhoff und Diplom-Sozialpädagoge Dieter Mokros, der die Einrichtung leitet. Das Bistum unterstützt die Einrichtung mit Räumen, Technik und einer Halbtagsstelle.

Das Jugendtelefon ist zu erreichen unter der gebührenfreien Nummer 0800 / 1110444 oder unter 02151 / 20057. (iba/Na 184)

Der Würdigungstext der Urkunde lautet: "Ausgezeichnet wird das JugendTelefon der Telefonseelsorge Krefeld –Mönchengladbach – Rheydt – Viersen. Das JugendTelefon ist ein hilfreicher Dienst für Jugendliche von Jugendlichen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schenken Zeit und Interesse für die Sorgen und Nöte anderer. Hohe Verbindlichkeit, Verschwiegenheit, Respekt vor den Ratsuchenden und Freude am Helfen kennzeichnen ihr Engagement."