Gott loben wenn der Wind hoch oben in den Bäumen rauscht

Touristengottesdienst am Hariksee in Schwalmtal ist neuer „Lebendiger Schatz im Bistum Aachen“

Lebendiger Schatz Hariksee (c) Bistum Aachen - Eva Scheuss
Lebendiger Schatz Hariksee
Datum:
Mo. 2. Sep. 2013
Von:
iba
Aachen/Schwalmtal, (iba) – Ein weiterer „Lebendiger Schatz im Bistum Aachen“: Am Samstag, 31. August 2013, wurde das Team der Touristen- und Urlaubergottesdienste am Hariksee ausgezeichnet.
Touristengottesdienst am Hariksee (c) Bistum Aachen - Eva Scheuss
Touristengottesdienst am Hariksee

Die Urkunde überreichten Pfarrer Rolf-Peter Cremer, Leiter der Hauptabteilung Pastoral / Schule / Bildung im Bischöflichen Generalvikariat und Sonja Billmann, stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Aachen. Zu den Gründen der Auszeichnung heißt es: „Mit hohem Engagement und großer Verbindlichkeit stellen sie seit den 60-er Jahren an jedem Sommerwochenende die Organisation der Freiluftgottesdienste sicher. Sie ermöglichen vielen Menschen eine besondere Form von Liturgie und Seelsorge auf Tuchfühlung mit der Schöpfung Gottes." Es ist eine gemeinsame Auszeichung mit dem Team der Touristengottesdienste in Schwammenauel/Eifel.

Es ist ein verborgener Ort, aber längst kein Geheimtipp mehr. Bis zu 200 Menschen kommen seit 48 Jahren in den Sommermonaten am Samstagnachmittag zu der idyllisch gelegenen, etwas erhöhten Waldlichtung oberhalb des Hariksees. Dort feiern sie um 17 Uhr gemeinsam mit Priestern aus dem Bistum Aachen den so genannten Camping-Gottesdienst. Ein treues Team von Ehrenamtlichen sorgt für die Vorbereitung und den reibungslosen Ablauf des Gottesdienstes. Günter Laus und seine Frau Rita aus Dülken verrichten heute gleichzeitig Lektoren, Küster- und Kommunionhelferdienste. Alles, was für den Gottesdienst benötigt wird, haben sie in ihrem Auto dabei, Günter Laus schleppt den Blumenschmuck heran. Zum Kern des festen Vorbereitungsteams gehören auch Agnes und Michael Jansen, sowie Josef Göbbels. Marga Brockmanns baut das Keyboard auf, sie wird den Gottesdienst wie schon seit vielen Jahren musikalisch begleiten. Aus Anlass der Auszeichnung ist heute Kirchenmusiker Willy Gehlen mit seinem Chor aus Waldniel zu Gast. Derweil treffen die Gottesdienstbesucher ein, viele kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Zur Ausstattung gehören eine Jacke und ein Schirm – es könnte regnen. Sie kommen früh, man kennt sich, hält noch ein Schwätzchen. Hier hat sich im Verlauf der Jahre eine echte Gottesdienstgemeinschaft gebildet. Michael Jansen bestätigt: „Mittlerweile sind wir wie ein große Familie." Willi und Anni Schmitz etwa kommen seit 1968 zu den Campingmessen. Hier sei es „so schön", sagen sie und loben die „Frische in der Natur" . Es ist schwer in Worte zu fassen, wird aber spürbar während des von Pfarrer Cremer zelebrierten Gottesdienstes. Die Sonne blitzt hier und da durch das Grün, fernes Kindergeschrei klingt vom Campingplatz, hoch oben begleitet ein beständiges Rauschen in den hohen Baumkronen das Geschehen unten auf der Waldlichtung. Sich Gott in seiner Schöpfung noch einmal näher fühlen, vielleicht ist es das, was hier für die besondere Atmosphäre sorgt, die nun schon fast ein halbes Jahrhundert so viele Menschen anzieht. 2015 soll das 50-jährige Bestehen der Touristengottesdienste gefeiert werden. Alle Ehrenamtlichen sind über 70 Jahre alt, sie wollen weitermachen: „So lange der liebe Gott mitmacht", sagt Michael Jansen.

„Lebendige Schätze im Bistum Aachen ist eine Aktion von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff und dem Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. Gewürdigt wird das seelsorgerische und soziale Engagement von Christinnen und Christen. Vier mal jährlich werden Aktivitäten von ehrenamtlichen Gruppen ausgezeichnet, die den Menschen zugewandt sind, sie beteiligen und anderen Mut machen, sowie als Vorbild dienen können. Seit 2006 wurden bereits zahlreiche Projekte geehrt. „Es ist auch für uns schön, diese ganze Vielfalt an Ehrenamt zu erleben", sagt Sonja Billmann. Für die Beteiligten sei es eine Bestätigung und Würdigung ihrer Aktivitäten, „das ist wichtig", findet sie. (www.lebendige-schaetze.de).(iba/Na 152)