Zunehmende Migrationskrise im Darién

Grenzbistum Apartadó fordert mehr staatliche Unterstützung

Monseñor Hugo Alberto Torres Marín fordert mehr Unterstützung angesichts der Zunahme der Migrationsströme Richtung Mittelamerika. (c) Florian Kopp / Adveniat
Monseñor Hugo Alberto Torres Marín fordert mehr Unterstützung angesichts der Zunahme der Migrationsströme Richtung Mittelamerika.
Datum:
Di. 25. Okt. 2022
Von:
Carina Delheit

Der Bischof von Apartadó Monseñor Hugo Alberto Torres Marín ist besorgt über die ständige Zunahme der Migrationsströme von Menschen, die durch die grenzüberschreitende Region Daríen vom Bistum Apartadó aus nach Mittelamerika ziehen. In einer Stellungnahme wies er darauf hin, dass in Orten wie Necoclí am Golf von Urabá (Bevölkerung von 45.000, davon 15.000 im Hauptort) derzeit täglich 2.000 Menschen ankommen und aufbrechen. Auf der sogenannten Darién-Route im Grenzgebiet Kolumbien-Panama seien im Moment mehr als 45.000 Menschen unterwegs. Ein Großteil von denen, die auf dem Landweg über Panama nach Mittelamerika und in die USA wollen, stammt aus Venezuela. Der Darién besteht aus undruchdringlichen Wäldern und Sümpfen. Selbst die berühmte Kontinentalstraße Panamericana von Alaska nach Feuerland ist nur an dieser Stelle aufgrund der geografischen Bedingungen unterbrochen. Daher sind die Menschen, die sich auf diesen Weg machen, weil sie sich keinen Flug- oder Schiffstransfer leisten können, extremen Herausforderungen ausgesetzt, die nicht wenige mit dem Leben bezahlen. Viele werden Opfer von Diebstahl, sexueller Ausbeutung und Menschenhandel.

Monseñor Torres forderte die Regierung und die staatlichen Stellen auf, die völlig unzureichenden Notfallmaßnahmen auszuweiten und vor allem die betroffenen Kommunen stärker zu unterstützen. Er forderte außerdem altersgebundene Ermäßigungen bei Preisen für Flugtickets, mehr Unterkünfte für besonders verwundbare Personengruppen und die Nachverfolgung bei aufgedeckten Fällen von Menschenhandel.

Im Bistum Apartadó soll die jetzt angelaufene Kampagne "In den Füßen des Migranten" für mehr Hilfe und Unterstützung für die Durchziehenden werben. In ihr ruft der Bischof die Gläubigen der Diözese auf, den Menschen mit Respekt zu begegnen und wo immer möglich, z. B. in den Pfarreien, Hilfe zu leisten.