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Krisenpsalmen: Lob- und Dankpsalm

Datum:
Di. 24. März 2020
Von:
Maria Weyermann

Loben will ich dich heute nicht mit Harfe Flöte und lautem Gesang,
sondern mit leisen Tönen aus meinem dankbaren Herzen.
Gott du

lebendige,

stillende,

nährende,

schützende,

bergende,

erneuernde,

zulassende,

Lücken lassende,

Zeit lassende,

freilassende,

bindende,

einbindende

leitende

segnende

Loben will ich dich in dieser von der Krise gezeichneten Zeit

Loben für Whatsapp, Threema und Signal
Die Nabelschnüre unserer Zeit,
dass ich mit Freunden, Kindern und Enkelkindern Lebensnotwendiges austauschen kann.

Loben für die Geistkraft, die Du ausgießt und die sich zeigt in vielfältiger Kreativität in den
Netzwerken
Und so Berührtsein schafft wo Berührung, Umarmung und Nähe gerade tabu sind.

Loben will ich dich für all die Musiken, die in mir gespeichert sind, für die Trostbilder
die die aufbrechende Natur schenkt, die sich in mein Denken und Fühlen schieben

Loben will ich dich für die Menschen, die in diesen Tagen zuhören, aufrichten, begleiten,
spenden, ihre Kraft zur Bewältigung der Krise einsetzen.

Loben will ich dich, für die, die Mut haben und Verantwortung tragen,
Mut haben Entscheidungen zu treffen
Für die, die den Mutlosen beistehen

Loben will ich dich für die Generation, die vor mir war, die vom Krieg erzählten und den
durchlittenen Nöten, Schmerzen und Ängsten, den Greueltaten aber auch von Hoffnung,
Vertrauen, Menschlichkeit und dem Willen zu überleben, die ihren Glauben bezeugten. Sie
sind mir in diesen Tagen Vorbild.

Loben will ich dich für die Kraft, die ich spüre zu lieben und nicht zu verzweifeln, für die Kraft mit auszuhalten, wenn es für Menschen ausweglos scheint.

Loben will ich dich und meine Klage, die auch in mir ist nicht verhehlen, loben mit dem Odem, der mir eingehaucht.

Zeige dich weiter in und durch Menschen, die für die Menschen sind
du Gott, die alles Umfangende.
Amen