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7. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A // Psalm 103

Datum:
Mi. 19. Feb. 2020
Von:
Annette Jantzen

Der für den heutigen Sonntag vorgesehene Psalm 103 eignet sich auch als Lesung. Aus häufigen Anklängen in den Evangelien lässt sich schließen, dass dieser Psalm zu den Lieblingsgebeten Jesu gehört hat. Die Themen des Psalms klingen in vielem von dem nach, was Jesus gesagt, getan, von Gott ins Wort gebracht hat: Heilen und vergeben,  mütterliches Erbarmen - das Wort "Erbarmen" bedeutet im Hebräischen auch "Mutterschoß" - und Gerechtigkeit, die Blumen als Bild für das Menschenleben und Gottes rettendes Bewahren des Menschen, die Schönheit der Welt, Gottes Königsherrschaft, und die Gebote Gottes, die die Welt in gute Ordnung bringen. Gottes Herrschaft ist nicht einseitig patriarchal, sie ist erbarmend, voll Freundlichkeit zugewandt und Leben-ermöglichend. Um diese Anklänge weiterhin hörbar zu lassen, habe ich den Psalmtext nicht in heutige Bilder und Sprachgewohnheiten übertragen und nur behutsam modifiziert, wo es der Verständlichkeit dient.

 

Segne die Ewige, meine Seele, und alles, was in mir ist, segne ihren heiligen Namen!
Segne die Ewige, meine Seele, und vergiss nicht, was sie für dich alles gutgemacht hat:
Die vergibt all deine Ungerechtigkeiten – 
die heilt all deine Krankheiten – 
die dich zurückholt aus dem Grab – 
die dich krönt mit verlässlicher Liebe und Erbarmen – 
die dir zurückgibt im Alter die Leichtigkeit deiner Jugend... 

Die Ewige schafft Gerechtigkeit und setzt alle ins Recht, die unterdrückt sind!
Sie machte ihre Wege Mose bekannt, ihre Taten den Kindern Israels.
Die Ewige ist voller mütterlichem Erbarmen und Gnade, langsam im Zorn und reich an verlässlicher Lieb.
Sie wird nicht für immer anklagen, nicht in Ewigkeit grollen.

Sie hat uns für unsere Sünden nicht bestraft, sie hat uns unsere Übertretungen nicht heimgezahlt - 
Denn so weit die Himmel sind über der Erde, so groß ist ihre verlässliche Liebe für die, die Ehrfurcht vor ihr haben.
So weit der Horizont reicht, so weit entfernt sie von uns unsere Sünden.
Wie Eltern ihre Kinder bedingungslos annehmen, so erbarmt sich die Ewige über die, die Ehrfurcht vor ihr haben.

Denn sie weiß, was wir sind, sie bewahrt das Wissen, dass wir Staub sind:
Die Tage des Menschen sind wie Gras, wie eine Blume auf dem Feld blüht er;
Wenn der Wind darüberfährt, vergeht sie,
und der Ort, wo sie stand, weiß von ihr nichts mehr.

Die verlässliche Liebe der Ewigen bleibt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die Ehrfurcht vor ihr haben
und ihre Gerechtigkeit über den Kindern der Kinder,
die ihren Bund bewahren und sich erinnern an ihre Gebote, um nach ihnen zu handeln.

Die Ewige hat in den Himmeln ihren Thron errichtet, und ihre Königsherrschaft reicht über alles.
Segnet die Ewige, all ihre Engel, mächtig in Kraft, die ihr hört auf die Stimme ihres Wortes und danach handelt!
Segnet die Ewige, all ihre Heerscharen, die ihr nach ihrem Gefallen handelt!
Segnet die Ewige, all ihre Werke all-überall!
Segne die Ewige, meine Seele!