Lagerfeuer am See (c) Photo by Tim Marshall on Unsplash

3. Sonntag der Osterzeit // Sonntagsfeier zu Hause mit Frühstück

Datum:
Fr. 24. Apr. 2020
Von:
Annette Jantzen

Vorbereitung:
Eine Mahlzeit vorbereiten - je nach Tageszeit das Frühstück oder eine andere Mahlzeit. Ersatzweise eine Kleinigkeit zu Essen bereitstellen, ein Lieblingsessen oder -snack.

 

Zur Einstimmung:
Mich sammeln und die Welt um mich herum mitnehmen: Die Not, um die ich weiß, die Menschen, um die ich mich sorge, die Menschen, die ich vermisse und alles, wofür ich dankbar bin.  Für alles das in Verbundenheit meine Kerze anzünden.

Lieblingsmusik anmachen. Vorschlag: Beautiful things

 

Das Bild betrachten und das Evangelium vergegenwärtigen (nach Johannes, Kapitel 21):
Noch eine Geschichte vom Neubeginn: Der Morgen am See, an dem See, an dem sie so vieles mit Jesus geteilt hatten. Den Sturm hatte er hier beruhigt, die große Menschenmenge war satt geworden, sie hatten sich mit ihm alleine zurückgezogen, mit ihm gesprochen, von Gott und dem Leben, er hatte ihnen Worte zum Beten gegeben und den Kindern die Hände aufgelegt. Aus Verwunderung war Vertrauen und Freundschaft geworden, zwischen den Frauen und Männern und ihm. Dieser See also wieder. Nichts besseres vor, also tun sie, was sie früher getan hatten, und fischen die ganze Nacht. Es ist eine Plackerei, und sie hält wenigstens die trüben Gedanken fern, aber sie arbeiten vergeblich. Die Dämmerung beginnt über dem See, das Ufer ist still, und dann erkennen sie dort am Ufer im Zwielicht eine Gestalt. Werft die Netze noch einmal aus, sagt sie. Und dann der sagenhafte Fang. Noch nie zuvor hat jemand hier so viel gefangen, in einem einzigen Fischzug. Sie wissen, wer das sein muss. Jesus der Lebendige, so unwahrscheinlich wie dieses zum Bersten gefüllte Netz. Er wartet am Ufer, und er hat das Frühstück vorbereitet: Ein Feuer, über dem Fische braten und am Rand das Brot bäckt. Brot und Fisch, so wie damals, als sie alle satt geworden waren. Gibt es etwas, das mehr verbindet als ein Feuer am Seeufer in der Morgendämmerung, Brot und Fisch und Wasser aus dem See zum Trinken? Sie fragen nichts. Es gibt nichts mehr zu fragen. Sie werden satt, an ihm und aneinander, im Sand am Ufer, während die Sonne aufgeht.

 

Zum Mitnehmen ins Heute:
Sie leben in einer Zwischenzeit. Es ist noch nicht klar, was werden wird, alles ist in der Schwebe. So wie bei uns hat sich die Normalität als zerbrechlich erwiesen.

Wir wissen noch nicht, ob und wann es wieder werden wird wie vorher. Die Freundinnen und Freunde um Jesus wussten: Wie vorher wird es nicht mehr. Nichts kann ihnen die gemeinsame Zeit zurückbringen. Und dann entdecken sie doch, dass es eine offene Zukunft gibt: Gott in allem. Jesus ist in Gott lebendig. Es gibt dahinter kein Zurück, denn Gott nimmt nichts zurück. Diese Erfahrung machen sie über Verbundenheit und Sattwerden.

Wie können wir in Verbindung bleiben? Welche Menschen fehlen mir? Wie kann ich annähernd etwas erfahren, das mich so in Einklang bringt wie ein Feuer am Seeufer mit frisch gebackenem Brot? Wovon lebe ich jetzt, wer trägt meine Sorgen mit, wer wartet mit Brot und Feuer auf mich?

Ich lasse mir zusagen, dass du auf mich wartest, Gott. Dass du mich satt machen wirst. Dass ich eine Ahnung von dir bekomme, wenn ich mit Genuss meine Mahlzeit esse, mit Genuss und in Verbundenheit mit allen Menschen, mit denen ich gerne gemeinsam essen würde, mit denen, die für mein Essen mit gesorgt haben, mit der Welt, von der ich lebe.

 

In Verbundenheit beten:
Das Gebet der Verbundenheit ist mein Tischgebet. Ich vertraue dir meinen Hunger an, Ich will dir begegnen durch die Worte, die auf Jesus selbst zurückgehen, durch die Worte, die ihn, den Lebendigen, so real machen wie ein Feuer am Ufer und der Geruch von frisch gebackenem Brot:

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

 

Zum Erfahren:
Das vorbereitete Frühstück essen. Den Morgen am See dabei nachklingen lassen. Mich sättigen lassen, die Fülle des Geschmacks spüren. Mich damit verankern in der Zuversicht, dass auch leibhaftige Verbundenheit einmal wieder möglich sein wird.

Wenn die Feier zu zweit oder mehreren gefeiert wird, das Brot, das Essen teilen und einander geben.

Dazu die Kerze betrachten und Lieblingsmusik spielen. Vorschlag: Let it echo

 

Abschließend beten:
Gott, bleibe bei mir, bleibe bei uns.
Behüte alle, die ich im Herzen trage, und bewahre unser Leben bei dir.
Amen.

 

Bleiben Sie gut behütet. Wenn Sie ein offenes Ohr brauchen, erreichen Sie mich unter 0172-2685162 oder bei facebook: gotteswort, weiblich