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Datum:
Do. 23. Sep. 2021
Meine Hirtin, ich sehne mich nach deiner Stimme
Nach dem Klang deiner Worte, zärtlich und zugewandt
Eine Erinnerung von weither
Meine Hirtin, von dir wollte ich hören,
Dir antworten,
Und ich vermisse den Klang deiner Stimme so sehr
Wenn von dir nichts mehr bleibt
Als eine schmerzliche Erinnerung, wie es hätte sein können
Wenn ich in dieser deiner Gemeinschaft
Dich nicht mehr finde,
Dich suche und vor verschlossenen Türen stehe,
Die Sehnsucht vergessen will und nicht vergessen kann
Wenn Bitterkeit sich in meine Traurigkeit mischt
Weil die Worte, die einmal deine waren, nur noch ein leeres Echo sind
Fremde Machtworte ohne Wärme
Brot, das nicht satt macht
Musik ohne Tanz
Meine Hirtin, ich möchte dir mein Gelingen zeigen
und mein Scheitern bei dir bergen
Wenn du mir die Hand in den Rücken legtest:
Meine Furcht würde sich zähmen lassen
Denn du kennst meine unruhigen Träume
und bleibst meinen Ängsten nah
Meine Hirtin,
Du wirst unsere verletzliche Erde in deiner Hand halten
Unsere Verzagtheit in Mut verwandeln
Würdest du doch auch allen in den Arm fallen,
die Geld und immer mehr Geld, Gewinn und Wachstum über deine Schöpfung stellen
Würdest du das Nachglühen der Brennstäbe löschen
Die Wunden unserer Erde heilen
Die Waffen unbrauchbar machen
Unsere Grenzanlagen niederreißen und Gräben zuschütten
Und uns eine neue Sprache geben,
So dass wir überhaupt wieder Worte füreinander zu finden
Offen und frei einander zugewandt
Du meine Hirtin, du wachst über mir
Bei dir werde ich ankommen
Du wirst mir öffnen
Mich in die Arme schließen
Dann wirst du mich umfangen
Und ich werde deine Stimme hören
Wenn du mich beim Namen nennst
Und ich werde aufatmen für immer.